ZEW-Konjunktur-Erwartungen im April überraschend eingetrübt

Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten indes mit einer leichten Aufhellung auf minus 29,0 Punkte gerechnet. Mit dem Rückgang liegen die Konjunkturerwartungen weiter deutlich unter ihrem historischen Mittelwert von 30,0 Punkten.


Aussergewöhnlich hohe Preissteigerungsraten
Die Konjunkturerwartungen seien von aussergewöhnlich hohen Preissteigerungsraten belastet worden, kommentierte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) den überraschenden Rückgang. Hohe Preissteigerungen verringerten das verfügbare Einkommen der Verbraucher und schwächten mithin den Konsum. Zudem signalisieren derzeit schwache Auftragseingänge bei den deutschen Unternehmen eine nachlassende wirtschaftliche Dynamik.


Euro und Ölpreise trüben die Erwartungen
«Der vormonatige leichte Optimismus der Finanzanalysten war anscheinend nur ein kleines Zwischenhoch», sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Neue Höchststände des Euro und des Ölpreises trübten die Erwartungen wieder ein. Gleichwohl bestehe derzeit kein Anlass zu stärkerem Konjunkturpessimismus. Ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von 1,7 Prozent in diesem Jahr liege nach wie vor in einer realistischen Grössenordnung, schätzt Franz.


Bewertung für Deutschland im April leicht aufgehellt
Die Bewertung der aktuelle konjunkturellen Lage in Deutschland hellte sich im April indes leicht auf. Der entsprechende Indikator stieg von 32,1 Punkten im Vormonat auf 33,2 Punkte. Volkswirte hatten jedoch mit einem deutlicheren Anstieg auf 34,0 Punkte gerechnet. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechtern sich im April. Der Euro-Indikator sinkt den Angaben zufolge deutlich um 9,8 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nunmehr bei minus 44,8 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nimmt im April um 3,9 Punkte ab und steht nun bei 15,5 Punkten. (awp/mc/pg)

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