Volkswirte hatten eine wesentlich moderatere Aufhellung auf minus 52,0 Punkte erwartet. Trotz des Anstiegs liegen die Konjunkturerwartungen weiter unter ihrem historischen Mittelwert von 28,0 Punkten. Ebenfalls besser beurteilen die befragten Finanzanalysten die aktuelle konjunkturelle Lage in Deutschland. Der entsprechende Indikator stieg im September um 8,2 Punkte. Er steht nun bei minus 1,0 Punkten. Volkswirte hatten indes mit einer Eintrübung auf minus 17,0 Punkte gerechnet.
Ölpreis-Rückgang und tieferer Euro-Kurs
Für die erneute Erholung der Konjunkturerwartungen dürften laut ZEW vor allem zwei Faktoren verantwortlich sein: Zum einen führe der anhaltende Rückgang des Ölpreises zu einer Entlastung von Konsumenten und Unternehmen. Zum anderen dürfte die Abwertungstendenz des Euro zum US-Dollar dem Geschäft der deutschen Exporteure zu Gute kommen.
Konjunkturerwartungen in Deutschland verschlechtert
Eine getrennte Auswertung der 31 Antworten, die nach dem Konkurs der US-Investmentbank Lehman Brothers eingetroffen sind, zeigt laut ZEW, dass sich die Konjunkturerwartungen für Deutschland infolgedessen nicht verschlechtert haben. Die Erwartungen für die Entwicklung der Aktienmärkte seien jedoch «massiv» nach unten korrigiert worden.
Inflationsdruck nimmt ab
«Der Inflationsdruck nimmt in Folge des sinkenden Ölpreises ab», sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Mithin dürften sich die Perspektiven für den deutschen Konsum etwas aufhellen.
Verbesserte Konjunkturerwartungen für Eurozone
Auch die Konjunkturerwartungen für die Eurozone haben sich im September verbessert. Der entsprechende Index stieg um 14,8 Punkte auf minus 40,9 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum legte ebenfalls zu. Er verbesserte sich um 12,2 Punkte auf minus 10,0 Punkte. (awp/mc/pg/19)