Die ZEW-Konjunkturerwartungen seien von minus 41,6 Punkten im Vormonat auf minus 39,5 Punkte gestiegen, teilte das Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten indes mit einem Rückgang auf minus 43,5 Punkte gerechnet. Trotz des leichten Anstiegs liegen die Konjunkturerwartungen weiter deutlich unter ihrem historischen Mittelwert von 30,7 Punkten.
Keine Abwärtsspirale für die Entwicklung der deutschen Konjunktur
Die Aufwärtsbewegung der Konjunkturerwartungen signalisiere, dass die aktuelle Krise keine Abwärtsspirale für die Entwicklung der deutschen Konjunktur auslösen dürfte, kommentierte das ZEW. Vielmehr deuten die Erwartungen auf eine vorsichtige konjunkturelle Entspannung ab Mitte dieses Jahres hin. Diese Entwicklung dürfte den befragten Experten zufolge durch eine expansivere Geldpolitik in den wichtigen Industrieländern gestützt werden. Zudem schätzten die befragten Experten die Exportaussichten auf Sicht von sechs Monaten etwas besser ein.
In einem halben Jahr das Schlimmste überstanden?
«Die Banken gehen zurzeit durch das Tal der Tränen, aber die Finanzanalysten rechnen damit, dass in einem halben Jahr wohl das Schlimmste überstanden sein wird», sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Dies dürfte die Sorgen um die Entwicklung der deutschen Konjunktur mindern. Insbesondere eine fiskalpolitische Stimulierung der Konjunktur sei unnötig.
Aktuelle konjunkturelle Lage deutlich eingetrübt
Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage trübte sich unterdessen deutlich ein. Der entsprechende Indikator sank kräftig von 56,6 Punkten im Vormonat auf 33,7 Punkte. Volkswirte hatten mit einem wesentlich moderateren Rückgang auf 51,0 Punkte gerechnet.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone hellten sich im Februar leicht auf. Der entsprechende Indikator stieg von minus 41,7 Punkten auf minus 41,4 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nahm im Februar indes kräftig um 26,0 Punkte ab und steht nun bei 21,8 Punkten. (awp/mc/pg)