ZEW-Konjunkturerwartungen im Juli überraschend deutlich gesunken
Das ist der zweite Rückgang in Folge. Volkswirte hatten im Durchschnitt nur mit einem leichten Rückgang auf 19,8 Punkte gerechnet.
Steigende Ölpreise und Zinsen
Die Stärke des Aufschwungs lasse nach, schreiben die Forscher. Die befragten Finanzmarktexperten sehen insbesondere beim inländischen Konsum und beim Bau Anzeichen einer Abschwächung auf Sicht von sechs Monaten. Als Gründe nennt das ZEW unter anderem den Aufwärtstrend des Ölpreises und die steigenden Zinsen. Auch die Aussichten für die US-Konjunktur sehen die Experten der Befragung zufolge kritischer. Daneben erschwere der gegenüber dem Dollar aufwertende Euro die Exportchancen deutscher Unternehmen.
Indikator weiterhin unter seinem historischen Mittelwert
«Die Konjunkturerwartungen zeigen an, dass die deutsche Wirtschaft mit einer etwas nachlassenden Dynamik in das Jahr 2008 starten wird. Damit wird sich das Wachstum im nächsten Jahr wohl mehr in Richtung des Trendwachstums annähern», sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Der Indikator liege weiterhin unter seinem historischen Mittelwert von 32,8 Punkten.
Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage sank unterdessen geringfügig. Der entsprechende Indikator sei um 0,5 auf 88,2 Punkte gesunken. Hier hatten Experten 88,0 Zähler erwartet. Der Kurs des Euro gab nach der Veröffentlichung der Daten leicht nach, während der deutsche Rentenmarkt seine Gewinne leicht ausbaute.
Konjunkturerwartungen für die Eurozone ebenfalls verschlechtert
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechterten sich den Angaben zufolge im Juli ebenfalls. Der Euro-Indikator sank um 11,8 Punkte zum Vormonat auf 7,2 Punkte. Die aktuelle Konjunkturlage trübte sich um 5,0 Punkte auf 81,0 Punkte ein. Die Forscher befragten gut 300 Analysten und professionelle Anleger. (awp/mc/pg)