ZEW-Konjunkturerwartungen sinken deutlich stärker als erwartet
Verantwortlich für den Rückgang ist laut ZEW die erwartete Abkühlung der US-Konjunktur, die sich auf die deutschen Exporte auswirken sollte. Zum anderen werde der private Konsum zu Beginn des Jahres 2007 durch die Mehrwertsteuerhöhung belastet. Zudem verteuern sich die Investitionen durch die Zinserhöhungspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
Auseinanderlaufen von Lage und Erwartungen
Mit dem Rückgang im September sank der ZEW-Index das achte Mal in Folge. Die Beurteilung der aktuellen Lage verbesserte sich in diesem Monat von 33,6 auf 38,9 Punkte. Das erneute Auseinanderlaufen von Lage und Erwartungen weist darauf hin, dass die derzeitige erfreuliche wirtschaftliche Situation im nächsten Jahr umzukippen drohe, sagte ZEW-Präsident Wolfganz Franz. Die Bundesregierung sollte diese Alarmsignale nicht überhören und die bedenkliche Schieflage in ihrem wirtschaftspolitischen Kurs korrigieren.
Konjunkturerwartungen in der Eurozone sinkend
Die Konjunkturerwartungen in der Eurozone verschlechterten sich von 11,5 Punkten im Vormonat auf 10,2 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum stieg im Berichtszeitraum um 5,6 Punkte auf 40,5 Punkte.
Das ZEW befragt Anleger und Analysten nach ihren mittelfristigen Erwartungen zur Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung. Der Index gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die künftige Wirtschaftsentwicklung auf Sicht von sechs Monaten wieder. An der monatlichen Umfrage beteiligten sich im August 307 Analysten und institutionelle Anleger. (awp/mc/pg)