ZEW-Konjunkturerwartungen sinken im Juni deutlich stärker als erwartet

Die ZEW-Konjunkturerwartungen seien von minus 41,4 Punkten im Vormonat auf minus 52,4 Punkte gesunken, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit. Volkswirte hatten mit nur leichten Eintrübung auf minus 43,5 Punkte gerechnet. Damit liegen die Konjunkturerwartungen weiter deutlich unter ihrem historischen Mittelwert von 29,2 Punkten.


Preissteigerungen für Energie und Nahrunsmittel bremsen Kaufkraft
Der Rückgang der Konjunkturerwartungen sei auf mehrere Faktoren zurückzuführen, kommentierte das ZEW die Zahlen. Zum einen deuteten die wiederholt rückläufigen Auftragseingänge auf eine schwächere Konjunkturdynamik für die kommenden sechs Monate hin. Zum anderen verringerten die anhaltend hohen Preissteigerungen für Energie und Nahrungsmittel die Kaufkraft der Konsumenten. Ausserdem dürften sich Kreditkonditionen für Unternehmen in Folge der Finanzkrise und der erwarteten Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) verschlechtern.


Bundesregierung gefordert
«Die Erwartungen der Finanzanalysten sind durch Prognosen hinsichtlich einer sich abschwächenden Konjunkturdynamik im Jahr 2009 geprägt. Umso mehr kommt es darauf an, dass die Bundesregierung die wirtschaftspolitischen Weichen richtig stellt und das Erreichte nicht verspielt,», sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz.


Leichte Verschlechterung im Juni
Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage hat sich im Juni unterdessen nur leicht verschlechtert. Der entsprechende Indikator sei um 1,0 Punkte auf 37,6 Punkte gesunken. Experten hatten einen stärkeren Rückgang auf 36,5 Punkte prognostiziert. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechtern sich im Juni um 9,1 Punkte zum Vormonat und liegen nun bei minus 52,7 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nimmt im Juni um 3,5 Punkte ab und steht bei 7,9 Punkten. (awp/mc/pg)

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