Die Konjunkturerwartungen liegen damit aber weiter unter ihrem historischen Mittelwert von 26,8 Punkten. Die leichte Verbesserung der ZEW-Konjunkturerwartungen signalisiert laut ZEW, dass sich die Sorgen über eine weitere Verschärfung der Rezession ab Mitte 2009 in Grenzen halten. Die Zinssenkungen der Zentralbanken weltweit und die Konjunkturpakete der Regierungen dürften die konjunkturelle Entwicklung stützten.
Grosse Unsicherheit
«Die deutsche Wirtschaft rutscht immer tiefer in die Rezession», sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Über das «konjunkturelle Muster» des nächsten Jahres herrsche grosse Unsicherheit. «Die Bundesregierung ist gut beraten, an Stelle eines konjunkturellen Strohfeuers wie Konsumgutscheine ein Wachstumspaket beispielsweise mit Infrastrukturinvestitionen in Angriff zu nehmen», sagte Franz.
Aktuelle Lage deutlich schlechter beurteilt
Erneut deutlich schlechter beurteilen die befragten Finanzanalysten unterdessen die aktuelle konjunkturelle Lage in Deutschland. Der entsprechende Indikator sank im Dezember um 14,1 Punkte auf minus 64,5 Punkte. Volkswirte hatten lediglich mit einer Eintrübung auf minus 60,0 Punkte gerechnet.
Ähnliche Lage in der Eurozone
In der Eurozone hat sich im Dezember ein ähnliches Bild wie in Deutschland abgezeichnet. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im Dezember um 7,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Sie liegen jetzt bei minus 46,1 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage in der Eurozone ist im Dezember hingegen um 12,3 Punkte auf minus 71,2 Punkte gefallen.
An der Umfrage des ZEW haben sich vom 24. November bis zum 8. Dezember 328 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. (awp/mc/pg/14)