Die neue Massgrösse spiegle die finanzielle und operative Stärke, die Zurich in den vergangenen vier Jahren wieder erlangt habe, teilte der Konzern mit. CEO James Schiro will das Ziel mit der in den letzten Jahren eingeschlagenen, bewährten Strategie erreichen. Im Fokus bleiben dabei die für die Gruppe wichtigen Faktoren: Profitables Wachstum, Erhöhung der Margen und Kapitalmanagement.
«The Zurich Way» als Erfolgsbringer
Vor allem die Massnahmen aus dem Effizienzsteigerungsprogramm `The Zurich Way` (TZW) sollen dem Erstversicherer den Erfolg bringen. Nachdem im Jahr 2003 die Profitabilität vor allem über Einsparungen um 1 Mrd USD verbessert wurde, erhöhte die Zurich in den Jahren 2004 bis 2006 den Gewinn insbesondere dank verbessertem Pricing- und Schadenmanagement um 1,54 Mrd USD. In den Jahren 2007-2009 sollen nun Wachstumsaktivitäten zu einer Steigerung der Profitabilität um 2 Mrd USD führen.
Nur profitabel wachsen
«Wir sind davon überzeugt, dass wir wachsen können und wachsen werden. Wir werden aber nur profitabel wachsen», erklärte Schiro am Investors` Day. Eigens dafür hat der Konzern das `Growth Office` unter der Leitung des früheren CFO Patrick O`Sullivan eingerichtet. Für den Konzernchef steht nun ein Ausbau jener Geschäfte im Blickfeld, die mit weniger Risikokapital unterlegt werden müssen und die Gebühreneinnahmen generieren. Geographisch wird der Fokus verstärkt auf aufstrebende Märkte gelegt.
Top 5 im Visier
ZFS steuert mit ihren Wachstumsplänen die weltweiten Top 5 Versicherer an. Der Bankensektor sei beispielsweise stärker von grossen Playern dominiert als die Versicherungsindustrie, so Schiro. Nach der American Insurance Group (AIG) mit einer Marktkapitalisierung von 200 Mrd USD, liegen die nächst grösseren Versicherungskonzerne mit einer etwa halb so grossen Kapitalisierung weit zurück. Schiro sieht somit die Möglichkeit, mit ZFS (Marktkapitalisierung 46 Mrd USD) Plätze gut zu machen.
Derzeitiger Rang schwierig zu bestimmen
Auf welchem Rang unter den grössten Versicherern der Welt die Zurich derzeit liegt, ist laut einer Konzernsprecherin schwierig zu sagen. In gewissen Märkten gehöre der Konzern bereits zur Spitze. So sei Zurich etwa die weltweite Nummer zwei im Unternehmensgeschäft und der zweitgrösste Schadensversicherer in Europa.
Volumenwachstum in der Schadenversicherung
Etwas detilliertere Prognosen gab ZFS für die verschiedenen Bereiche ab. In der Schadenversicherung (General Insurance) sollen die Bruttoprämien über den Versicherungszyklus um durchschnittlich 5% pro Jahr gesteigert werden. Der Erstversicherer strebt dabei in dieser Sparte eine operative Eigenkapitalrendite (vor Steuern) von über 25% an.
Global Life: Zweistelliges APE-Wachstum als Ziel
In der Lebensparte (Global Life) peilt die Zurich nach wie vor ein zweistelliges APE-Wachstum (APE: Jahresprämienäquivalent) an und will den Wert des Neugeschäfts bis 2010 auf 850 Mio USD steigern. Der amerikanische Versicherer Farmers Exchanges, den die ZFS nicht besitzt aber für welchen Managementleistungen erbracht werden, soll die Bruttoprämien bis 2010 auf 21 Mrd USD erhöhen. Dabei soll die Combined Ratio den Wert von 98% nicht übersteigen.
Gewinnmitnahmen belasten Aktie
Die ZFS-Aktien sind am Morgen deutlich fester in den Handel gestartet. Im Tagesverlauf büssten die Titel allerdings an Terrain ein und rutschten aufgrund von Gewinnmitnahmen gar in die Verlustzone. Kurz nach 16 Uhr stehen die Titel 0,4% tiefer auf 386,50 CHF, während der Gesamtmarkt (SMI) 0,6% dazugewinnt. Auf den ersten Blick scheinen 16% nicht allzu ambitiös zu sein, meint ZKB-Analyst Georg Marti. Es gehe aber darum, dieses auch in Zukunft bei schlechteren Bedingungen hoch zu halten. Auch seien damit implizit weitere Aktienrückkäufe verbunden. (awp/mc/ar)