Auf operativer Stufe verbesserte der Versicherungskonzern den Business Operating Profit (BOP) gar um 32% auf 3’947 Mio USD, wie der Versicherer am Donnerstag mitteilte. «Ich bin zuversichtlich, dass wir ein solides Fundament haben, um auch in Zukunft ein nachhaltiges profitables Wachstum und attraktive Renditen für unsere Aktionäre zu erzielen», erklärte CEO James Schiro vor den Medien in Zürich.
Gewinnerwartungen von Analysten deutlich übertroffen
Der Versicherer übertrifft die Gewinnerwartungen von Analysten deutlich. Im Mittel (AWP-Konsens) hatten diese mit einem Reingewinn von 2’941 (Bandbreite 2’820 – 3’011) Mio USD, und einem BOP von 3’766 (3’688 – 3’825) Mio USD gerechnet. Dementsprechend hoch ist mit 7,0 CHF je Aktie – 4,6 CHF mittels Dividende plus eine Nennwertreduktion von 2,4 CHF – die Ausschüttung an die Aktionäre ausgefallen. Im Vorjahr hatte ZFS nur eine Nennwertreduktion von 4,0 CHF geleistet, Analysten hatten für heute mit einer Ausschüttung von 6,0 CHF je Aktie gerechnet.
Bruttoprämien wurde höher erwartet
Hinter den Analystenvorgaben zurück blieben lediglich die Bruttoprämien mit 46’797 Mio USD. Hier lagen die Markterwartungen mit 49’036 Mio USD nur leicht unter dem Vorjahresvolumen. Der Prämienrückgang um 5% hat jedoch vor allem damit zu tun, dass ZFS Geschäfte nicht um jeden Preis schreibt.
Gesamt-Anlageergebnis von 10,3 Mrd USD
Die Nettokapitalerträge der Gruppe nahmen um 4% auf 7,8 Mrd USD zu. Einschliesslich der realisierten und nicht-realisierten Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen resultierte ein Gesamt-Anlageergebnis von 10,3 Mrd USD. Auf den durchschnittlichen Kapitalanlagen von 185,1 Mrd USD ergibt dies eine Gesamtanlagenrendite von 5,5%.
Ergebnis durch Naturkatastrophen belastet
In der Schadenversicherung kletterte der operative Gewinn um 54% auf 1’914 Mio USD. Belastet wurde das Ergebnis durch Naturkatastrophen im Umfang von 1,3 Mrd USD. Im vierten Quartal hat der Wirbelsturm Wilma Schadenforderungen von 248 Mio USD nach sich gezogen. Die Bruttoprämien gingen um 1% auf 33,4 Mrd USD zurück.
Combined Ratio von 100,8 Prozent Mit einem Schaden-Kosten-Satz (Combined Ratio) von 100,8% hat die Zurich gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung um 1,2 Prozentpunkte erzielt und dabei versicherungstechnisch fast profitabel gearbeitet. Eine Belastung von 4,6 Prozentpunkten sei den Katastrophen zuzuschreiben, heisst es. «In der Sparte General Insurance streben wir weiterhin die Kostenführerschaft an», sagte Schiro. Einen sehr starken Trend verspüre ZFS bei den International Businesses (u.a. Asien und Afrika), wo sich der operative Gewinn um 95% verbesserte.
Schiro überzeugt vom Wachstum im Leben-Bereich
Im Lebensversicherungsgeschäft steigerte die Gruppe den operativen Gewinn um 16% auf 1’079 Mio USD. Die Gewinnmarge aus dem Neugeschäft belief sich auf 14,5% (+3,1 Prozentpunkte). Gleichzeitig nahmen die Prämien aus dem Neugeschäft um 4% auf 2,3 Mrd CHF ab. «Nun, da sich die Margen auf einem guten Niveau bewegen, bin ich davon überzeugt, dass wir im Leben-Bereich wachsen werden», sagte Schiro weiter.
Farmers Management Services mit erhöhtem BOP
Im Bereich Farmers Management Services erhöhte sich der BOP um 10% auf 1’221 Mio USD, was das Unternehmen mit höheren Managementgebühren und dasmit verbundenen Erträgen erklärt. Die Zunahme basiere auf den höher verdienten Bruttoprämien der Farmers Exchange, welche die ZFS zwar nicht besitzt, für die sie aber Managementdienstleistungen erbringt. Centre habe von der erfolgreichen Ablösung mehrerer Versicherungsverträge profitiert und den BOP deutlich auf 222 (47) Mio USD gesteigert.
Zielrendite erneut übertroffen
Das den Aktionären zurechenbare Eigenkapital erhöhte sich um 9% auf 22,4 Mrd USD. Gleichzeitig stieg die Eigenkapitalrendite (ROE) um 1,9 Prozentpunkte auf 15,5 (13,6)%. Basierend auf dem Business Operating Profit (BOP) nahm sie um 1 Prozentpunkt auf 13,6 (12,6)% zu. Somit hat ZFS die mittelfristige Zielrendite von 12% erneut übertroffen – eine Anpassung des Zieles wird jedoch nicht vorgenommen.
Effizienzsteigerungsprogramm mit Fortschritten
Gute Fortschritte macht das Effizienzsteigerungsprogramm «The Zurich Way». 2005 sei die Zielvorgabe einer Gewinnsteigerung von 500 Mio USD durch dieses Programm deutlich übertroffen worden. In den kommenden beiden Jahren 2006 und 2007 rechnet der Konzern weiterhin mit einer Effizienzsteigerung von 1 Mrd USD.
Akquisitionen sind keine Strategie
Betreffend Akquisitionen lässt sich CEO James Schiro nicht in die Karten blicken. «Ich möchte das Wachstum der ZFS vorantreiben, und prüfe dabei alle sich bietenden Optionen», so Schiro. Er sieht allerdings Akquisitionen nicht als Strategie. (awp/mc/ab)