ZFS übernimmt das US-Auto-Versicherungsgeschäft von AIG für 1,9 Mrd. Dollar

Mit diesem Schritt werde Farmers Exchanges zum drittgrössten Versicherer im traditionellen Direktvertrieb (ohne Partnervertriebsgeschäft) und zum drittgrössten Versicherer für das Privatkundengeschäft insgesamt in den USA, heisst es. «Der Ausbau des von Farmers betriebenen US-Privatkundengeschäfts war schon immer eine unserer strategischen Prioritäten», wird ZFS-CEO James Schiro in der Mitteilung zitiert.


1,5 Mio. neue Kunden
Die vereinbarte Transaktion erweitere den Kundenkreis für das Farmers-Privatkundengeschäft um etwa 1,5 Millionen Direkt-Autoversicherungskunden und könnte zudem jährlich zu einem Zuwachs von schätzungsweise über 500’000 Neukunden führen. Zugleich würden Einzugsgebiet und Produktpalette beträchtlich vergrössert, insbesondere in den östlichen US-Bundesstaaten, einem der wichtigsten Zielmärkte von Farmers.


Bruttoprämien von 3,6 Mrd. Dollar übernommen
AIGs US Personal Auto Group beschäftigt den ZFS-Angaben zufolge rund 6’000 Mitarbeitende. Im Geschäftsjahr 2008 beliefen sich die Bruttoprämien auf 3,6 Mrd USD, wovon etwa 75% auf das Direkt- und 25% auf das Agenturgeschäft entfielen. Der daraus erwirtschaftete statutarische Gewinn vor Steuern betrug 99,2 Mio USD.


Nettofinanzierungsbedarf von rund 0,5 Mrd. Dollar
ZFS werde das Business zunächst für rund 1,9 Mrd USD kaufen und das regulierte Versicherungsgeschäft umgehend für etwa 1,4 Mrd USD in bar an die Farmers Exchanges weiter verkaufen, heisst es. Daraus resultiere für Zurich ein Nettofinanzierungsbedarf von rund 0,5 Mrd USD. Von diesen 0,5 Mrd würden 0,4 Mrd in Form eines nachrangigen Schuldpapiers (Capital Note) geleistet. Der Kaufpreis impliziert ein Verhältnis von Gesamtpreis zu realem Buchwert von 1.


Des Weiteren werde Zurich den Farmers Exchanges zusätzliche Versicherungskapazitäten bieten, indem die bestehende Quotenrückversicherung gegenüber den Farmers Exchanges um rund 2,8 Mrd USD von 25% auf 40% erhöht werde. Der als Folge dieser Transaktion erhöhte Kapitalbedarf von Zurich soll durch den Verkauf von Zurich-Stammaktien gedeckt werden, die 1,1 Mrd USD einbringen dürften, sowie durch die Ausgabe der Capital Note, die direkt beim Verkäufer platziert werde.


Verkauf von Stammaktien
Mit sofortiger Wirkung lanciere Zurich zudem den Verkauf von Stammaktien an eine begrenzte Anzahl institutioneller Anleger über einen von Citi, Credit Suisse und Deutsche Bank als Joint Bookrunners organisierten «Accelerated Bookbuild» (ABB). Die Platzierung von Stammaktien werde umgehend eröffnet, heisst es, und soll «spätestens» am Freitag um 18 Uhr (MESZ) abgeschlossen sein. Das von ZFS platzierte Kapital werde dazu verwendet, das Eigenkapital von Zurich Insurance Company (ZIC) mittels Zuweisung in die freien Reserven zu stärken. Die Capital Note in Höhe des Gegenwertes von 400 Mio in EUR werde voraussichtlich an das Solvabilitätskapital angerechnet.


Positive Auswirkungen auf Kapitalisierung
Der Schweizer Versicherer geht davon aus, dass die Übernahme, unter Berücksichtigung der Finanzierung, den Gewinn je Zurich-Aktie erhöhen und sich positiv auf die Kapitalisierung auswirken wird. Weiter werde erwartet, dass durch die Transaktion sowohl Zurichs ökonomische wie auch regulatorisch vorgeschriebene Kapitalunterlegung auf konzernweiter Basis «unverändert bleibt oder sich leicht verbessern wird».


Der Abschluss der Transaktion hänge von jeweiligen kartell- und versicherungsrechtlichen Genehmigungen und anderen üblichen Abschlussbedingungen ab, heisst es. ZFS erwartet die Erteilung der aufsichtsbehördlichen Genehmigungen und damit den Abschluss der Transaktion «aller Voraussicht nach» bis zum dritten Quartal 2009.


Erstes Quartal im Rahmen der vergangenen Quartale
ZFS hat zusammen mit der Übernahme gleichzeitig noch vorläufige Angaben zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal gemacht. Der Konzern erwartet, dass die Gruppen-Ergebnisse für das erste Quartal 2009 «im Wesentlichen im Rahmen der vergangenen Quartale» liegen werden. Einer «soliden operativen Leistung» dürften realisierte und nicht realisierte Anlageverluste als Folge der Verwerfungen an den Finanzmärkten gegenüberstehen. Weiter rechne man damit, dass die aufsichtsrechtliche Solvabilitäts-Kennziffer weiterhin auf «robustem Niveau» verbleiben werde. Die Details dazu sollen am 7. Mai veröffentlicht werden. (awp/mc/pg/35)

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