Eine Performance der Aktien wie im sehr guten Anlagejahr 2009 dürfen die Investoren allerdings nicht erwarten. Für die Investition in den Aktienmarkt sei der beste Zeitpunkt jeweils kurz vor dem Ende einer Rezession, sagte Frangulidis mit Verweis auf eine historische Untersuchung der Rezessionen seit 1947. Im ersten Jahr nach der Rezession resultierte danach jeweils ein Kursanstieg von rund 30% und im zweiten Jahr von 10% während sich der Anstieg im dritten Jahr auf «normale Werte» einpendelte.
Stark gesunkene Bewertungen bereits korrigiert
Das Muster der Aktiemarkterholung sei, dass zunächst die im Zug der Aktienbaisse stark gesunkenen Bewertungen korrigiert würden. Dieser Teil sei zum grossen Teil schon Erfolg, so Frangulidis: «Heute sind wir im fairen Bereich, aber nicht mehr billig.» Weitere Kursanstiege dürften nun von höheren Unternehmensgewinnen angetrieben werden: Solange die Konjunktur stabil und die Zinsen tief blieben, werde es in den nächsten Monaten zu Korrekturen der Gewinnprognosen nach oben kommen.
Zinsschritt erst Ende 2010 erwartet
Für die ersten Quartale 2010 erwartet der ZKB-Ökonom eine weitere konjunkturelle Erholung. Während die Zentralbanken in Europa im Herbst erste Zinsschritte vornehmen dürften, werde die US-Notenbank wohl mit Leitzinserhöhungen aufgrund der Situation am US-Arbeitsmarkt länger zuwarten: Frangulidis erwartet einen Zinsschritt erst Ende 2010. Damit werde der Dollar auch im kommenden Jahr schwach bleiben. Auf der Rohstoffseite erwarte er in der ersten Jahreshälfte, dass es zu Übertreibungen kommen werde.
Anlagen in Europa und Schwellenländern favorisiert
Geographisch favorisieren die ZKB-Ökonomen Anlagen in Europa sowie in den Schwellenländern, insbesondere in Asien. Bei den Sektoren stehen für Frangulidis Energie und Rohstoffe angesichts der möglichen Übertreibungen in der ersten Jahreshälfte im Zentrum. Angesichts der Gefahr einer Korrektur favorisiert er aber auch defensive Titel wie etwa Telekomwerte. (awp/mc/pg/24)