Grund seien unterschiedliche Auffassungen über die Handelsstrategie, teilte die ZKB am Freitag mit. Damit hat der ZKB-Bankrat an seiner ausserordentlichen Sitzung die Konsequenzen aus dem Schwall an Kritik gezogen, der wegen des Optionshandels auf die Staatsbank niederprasselte.
Options- und Aktienpaket
Das Fass zum Überlaufen brachte das Schnüren eines Options- und Aktienpakets für den russischen Financier Viktor Vekselberg und die Österreicher Ronny Pecik und Georg Stumpf, die damit vor einer Woche überraschend zu Grossaktionären des Winterthurer Industriekonzerns Sulzer aufstiegen.
Sulzer reagierte sauer
Sulzer reagierte sauer, dass seine Hausbank im Gespann mit der Deutschen Bank daran arbeitete, einen Machtwechsel beim Industriekonzern vorzubereiten. Zusammen halten Vekselberg, Pecik und Stumpf 32% am Winterthurer Traditionsunternehmen.
Vorgehensweise äusserst besorgniserregend
Die Art und Weise, wie der Einstieg erfolgt sei, finde er «äusserst besorgniserregend», hatte Sulzer-Präsident Ulf Berg unlängst in einem Interview kritisiert. «Ob die ZKB-Banker die Gesetzeslücken gerade am extremsten ausnützen müssen, ist eine berechtigte Frage.»
ZKB um Schadensbegrenzung bemüht
Die ZKB bemühte sich in den vergangenen Tagen um Schadensbegrenzung. Die Hausbank von Sulzer wolle das verlorene Vertrauen wieder herstellen, sagte ZKB-Präsident Urs Oberholzer in einem Interview der Zeitung «Finanz und Wirtschaft».
Gelassenheit gegenüber politischen Vorstössen
Es stehe ausser Zweifel, dass ein Reputationsschaden entstanden sei. Allerdings agiere die ZKB im Derivategeschäft im Rahmen der geltenden Vorschriften: «Politischen Vorstössen sehe ich gelassen entgegen.» Um das «zerschlagene Porzellan» nun wieder zu kitten, sei eine Vielzahl von Gesprächen nötig, sagte Oberholzer.
Vekselberg und Victory derzeit die einzigen Aktionäre
Vekselberg und Victory sind derzeit die einzigen Aktionäre mit einem Anteil von über 5% an Sulzer, lediglich der Industriekonzern selbst besitzt 6,3% an eigenen Aktien. (awp/mc/ab)