ZKB: Kreditwürdigkeit der Unternehmen und Staatsfinanzen stabil
Derweilt belässt die Staatsbank das Rating «A+» für die UBS. Die Agentur Moody’s hat die Grossbank um eine Note herunterstuft. Auch der Stellenvermittler Adecco, der bei Moody’s und Standard & Poor’s eine Note einbüsst, behält die ZKB-Einstufung «BBB». Der Pharma-Gigant Novartis behält zwar das Rating «AA-«, wie der am Donnerstag präsentierte ZKB-Rating-Guide deutlich macht. Wegen der höheren Verschuldung, die durch den Milliarden-Kauf des Augenpflegemittel-Konzerns Alcon entsteht, wird eine Veränderung des Ratings durch die Agenturen und Banken aber wahrscheinlicher.
Kein Upgrade für Franken-Obligationäre
Keiner der 101 Franken-Obligationäre erfährt indessen eine höhere Rating-Einstufung durch die grösste Schweizer Kantonalbank: Bei mehreren grossen Unternehmen wie der Migros, dem Rückversicherer Swiss Re und der Zurich-Versicherung hat sich nach Meinung der ZKB aber zumindest der Ausblick verbessert. Kritische Fälle macht die ZKB nicht aus: «Wir erwarten kein Bonitäts-Erdbeben», sagte der Leiter Credit Research, Luca Corletto, vor Medien und Analysten in Zürich.
Weiterhin Triple A für die Eidgenossenschaft
Die Eidgenossenschaft darf weiter mit der Top-Note «AAA» glänzen, genauso wie die Kantone Aargau, St. Gallen und Zürich. Das entsprechende Rating erhalten auch die entsprechenden Kantonalbanken, wobei die ZKB den Gepflogenheiten entsprechend sich selber kein Rating gibt. Die tiefsten Ratings der Kantone, die Franken-Obligationen begeben, haben Genf und Neuenburg mit «A+». Einen negativen Ausblick verpassen die ZKB-Analysten wegen struktureller Probleme dem Kanton Tessin, der aber unverändert das Rating «AA-» hält. Weil in der Stadt Zürich wegen der Krise der Grossbanken hohe Steuerbeträge fehlen, ist der ZKB-Ausblick für die grösste Schweizer Stadt ebenfalls negativ, während das Rating «AA+» erhalten bleibt.
Tiefer Verschuldungsgrad der Staatsfinanzen
«Die sichere Situation verdankt die Schweiz auch den Staatsfinanzen mit einem Verschuldungsgrad von 40%, der sogar noch sinken dürfte», sagte ZKB-Analyst Peter Gasser. Im Gegensatz dazu bewegt sich die durchschnittliche Verschuldung der Euro-Länder bei 80%, mit steigender Tendenz. Der Immobilienmarkt, wo die Preise steigen und die Zinsen tief sind, würde im Fall einer Krise die öffentlichen Finanzen in der Schweiz tangieren, sagte Gasser. Die unmittelbare Gefahr eines Immobliliencrashs sehe die ZKB aber nicht. Weitere Risiken seien die Finanzierungsprobleme der Pensionskassen und die steigenden Gesundheitskosten, gab Gasser zu bedenken. (awp/mc/ps/23)