Zürich: BVK-Strafuntersuchung auf acht Personen ausgedehnt

Dies teilte die Zürcher Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Auch von anderen Personen habe er sich wiederholt korrumpieren lassen.


BT&T-Chef und BVK-Anlagechef weiter in U-Haft
Der vor drei Wochen fristlos entlassene BVK-Anlagechef und der BT&T-Chef sind wegen Verdunklungsgefahr weiterhin in Untersuchungshaft. Am Dienstag wurde eine weitere Person wegen Korruptionsverdachts verhaftet. Die Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich hat zusammen mit der Kantonspolizei in den letzten Wochen 17 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Sichergestellt wurde Beweismaterial in der Grössenordnung von über 2000 Bundesordnern sowie zahlreiche elektronische Datenträger. Als Auskunftspersonen oder Angeschuldigte befragt wurden 12 Personen.


Weitere Bestechungsvorwürfe
Untersucht wird, ob der Angeschuldigte als BVK-Anlagechef im Zusammenhang mit dem Engagement der BVK bei der HBM BioVentures AG im Jahr 2001 von einem ehemaligen Verwaltungsratsmitglied dieser Gesellschaft ebenfalls einen sechsstelligen Geldbetrag entgegengenommen hat. Es gebe konkrete Hinweise, dass er von externen Mandatsträgern der BVK weitere ihm nicht zustehende Vorteile angenommen hat, heisst es in der Mitteilung weiter. Neben Geldbeträgen gehe es dabei auch um Reisen und exklusive Essen. Fest stehe auch, dass es bei der Vergabe von Mandaten zu «personellen Verflechtungen und Interessenkonflikten» gekommen ist.


Unabhängige Administrativuntersuchung
Aufgedeckt wurden die Verfehlungen des Anlagechefs aufgrund anonymer Hinweise und eine Strafanzeige der Zürcher Finanzdirektion. Am 26. Mai wurde der Angeschuldigte verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Mitte Juni gab die Finanzdirektion die fristlose Entlassung des Kadermannes bekannt. Laut einer Mitteilung der Finanzdirektion hat Regierungsrätin Ursula Gut beschlossen, die unabhängige, extern geführte Administrativuntersuchung in zwei Teilen zu führen. Der Rechtswissenschafter Georg Müller wird die Organisation der BVK Personalvorsorge durchleuchten.


Revisionsgesellschaft soll Geschäftsbeziehungen prüfen
Der 67-jährige emeritierte Verwaltungsrechtsprofessor hat den Auftrag herauszufinden, welche organisatorischen Voraussetzungen allenfalls eine Korrumpierung des langjährigen Anlagechefs begünstigt haben könnten. Zudem soll er Vorschläge für organisatorische Verbesserungen liefern. Mit der Überprüfung der Geschäftsbeziehungen, vor allem in der Vermögensanlage, wird die Finanzdirektorin in den nächsten Wochen eine Revisionsgesellschaft beauftragen, heisst es in der Mitteilung der Finanzdirektion. Eine erste Eingrenzung der in Frage kommenden Unternehmen habe bereits stattgefunden. (awp/mc/ps/26)

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