Den grössten Anteil der Transaktionen machten weiterhin diejenigen von Schweizer Käufern im Ausland, schreibt die KPMG in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Studie «M&A-Handbook»: Grösster Fall war der Kauf der italienischen Fastweb durch die Swisscom. Zudem stiegen die Käufe von Schweizer Investoren innerhalb der Schweiz.
Ausländische Übernahmeaktivitäten legen zu
Die Übernahmeaktivitäten von Ausländern in der Schweiz haben aber ebenfalls um rund einen Fünftel zugenommen: Schlagzeilen machten etwa der Kauf des Rückversicherers Converium durch die französische Scor, der Einstieg der russischen Renova bei Sulzer oder die Von Roll-Übernahme durch die deutsche Familie Von Finck.
Abgenommen hat im letzten Jahr offenbar die durchschnittliche Grösse der Transaktionen: Der aggregierte Wert der Übernahmen sei 2007 zum Vorjahr ungefähr stabil geblieben, schreibt die KPMG.
Dämpfer durch Turbulenzen an den Kreditmärkten
Einen deutlichen Dämpfer haben die Übernahmeaktivitäten aber im vierten Quartal 2007 wegen der Turbulenzen auf den Kreditmärkten erhalten. Diese erschwerten die Mittelbeschaffung für Übernahmen und schürten auch Unsicherheiten über den Konjunkturverlauf.
Westeuropa dominiert
Geographisch spielt bei den Übernahmeaktivitäten klar Westeuropa die dominierende Rolle: Zwei Drittel der Übernahmen, welche Schweizer Firmen tätigten, befanden sich entweder in der Schweiz selbst oder in Westeuropa, drei Viertel der ausländischen Käufer von Schweizer Unternehmen hatten ihren Sitz in Westeuropa.
Private Equity-Firmen und Staatsfonds aktiv
Mehr als verdoppelt haben sich die Aktivitäten von Private Equity-Unternehmen. Auch Staatsfonds haben in der Schweiz für Aufsehen gesorgt: Als grösste Transaktion im Jahr 2007 zählt die KPMG den angekündigten Einstieg der Staatsfonds aus Singapur und dem Nahen Osten bei der UBS für rund 13 Mrd CHF.
Die Krise an den Finanzmärkten dürfte den Appetit nach Übernahmen derzeit dämpfen. Auf der anderen Seite könnten die sinkenden Bewertungen an den Börsen aber auch dazu führen, dass einige Firmen zu Übernahmeobjekten werden, glauben die Studienverfasser. Kleinere Transaktionen dürften zudem im gleichen Tempo wie 2007 weitergehen. (awp/mc/pg)