Zurich und Winterthur zahlen rund 3,3 Mio. Dollar an Holocaust-Überlebende und Erben
Zu einem Bericht der «NZZ am Sonntag» erklärte eine Sprecherin der Zurich Financial Services, der Versicherer habe rund 23’000 Anfragen im Zusammenhang mit nicht ausbezahlten Versicherungspolicen von möglichen Holocaust-Opfern erhalten. 304 Policen konnten der Zurich zugeordnet werden. Die Versicherung ging schliesslich, in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Kommission, auf rund 130 Forderungen ein und zahlte an die Berechtigten insgesamt über 2,4 Mio USD.
Weitere Beiträge an humanitäre Organisationen
Die Winterthur trat auf 137 Forderungen ein. Sie zahlte knapp 880’000 USD an Berechtigte aus. Zudem zahlte die Versicherung im Zusammenhang mit nachrichtenlosen Versicherungspolicen noch weitere Beträge an humanitäre Organisationen, wie ein Winterthur-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur SDA darlegte. Einen genaueren Betrag nannte er nicht.
Gesamtzahlungen über 300 Mio. Dollar
1998 hatten die deutsche Versicherung Allianz, die französische Axa, die Schweizer Versicherer Winterthur und Zurich sowie die italienische Generali zusammen mit jüdischen Organisationen eine Kommission (ICHEIC) eingesetzt. Dieses Gremium unter dem Vorsitz des früheren US-Aussenministers Lawrence Eagleburger untersuchte Ansprüche auf nicht ausbezahlte Lebensversicherungen von Holocaustopfern. Laut dem Abschlussbericht von Ende März 2007 bearbeitete die Kommission insgesamt über 90’000 Gesuche. 48’000 Gesuchsteller erhielten schliesslich total über 300 Mio USD.
Auch nach Abschluss der ICHEIC-Arbeiten sind die Versicherer bereit, allfällige weitere Ansprüche auf solche Policen in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Kommission abzuklären. (awp/mc/pg)