«Die Elektronikindustrie kann sich in Deutschland eigentlich nicht beklagen», sagte ZVEI-Experte Ulrich Schaefer am Donnerstag in München. Er rechne mit einem Anstieg des heimischen Halbleitermarkts in diesem Jahr um fünf Prozent auf knapp zwölf Milliarden Euro. Dabei profitieren die Unternehmen vor allem von der weiter steigenden Nachfrage aus der Automobilindustrie.
Schwächere Entwicklung im deutschen Halbleitermarkt
Im vergangenen Jahr hatten sich die Halbleiterumsätze in Deutschland schwächer entwickelt als im Rest der Welt und Europas. Die Erlöse seien auf Euro-Basis um gut drei Prozent gesunken, sagte Schaefer. «Hauptgrund ist sicher die Verlagerung der Handyindustrie aus Deutschland heraus», sagte er. Im Herbst 2006 war BenQ Mobile Pleite gegangen, zuvor waren die Marktanteile bereits deutlich gesunken. Etwas abgemildert wurden die Einbussen durch die gute Entwicklung im Auto-Segment. In die Fahrzeuge wird immer mehr Elektronik verbaut. Die Umsätze der Halbleiter-Industrie mit Kunden aus der Autoindustrie legten so im vergangenen Jahr in Deutschland um zwölf Prozent zu.
Umsatzentwicklung auf Weltmarkt: Stetiges Wachstum
Die weltweite Halbleiter-Industrie legte im vergangenen Jahr laut ZVEI um knapp neun Prozent auf 247,7 Milliarden Dollar zu. «Erstmals in der Geschichte der Mikroelektronik verzeichnet die Umsatzentwicklung auf dem Weltmarkt über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren ein stetiges Wachstum», sagte Schaefer. In diesem Jahr rechnet der Verband mit einem weiteren Anstieg des Weltmarkts um etwa acht Prozent auf knapp 270 Milliarden Dollar. Auch für 2008 seien viele Experten zuversichtlich. (awp/mc/ar)