20 bis 29-Jährige müssen ihren Fahrausweis am häufigsten abgeben
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Bern – Auf Schweizer Strassen mussten 2012 gut 76’000 Fahrzeuglenker ihren Führerausweis abgeben, praktisch gleich viele wie im Jahr zuvor. Markant weniger Ausweise mussten wegen zu schnellen Fahrens und wegen des Nichtbeachtens von Signalen entzogen werden. Das zeigen die neusten Zahlen aus dem Administrativmassnahmenregister (ADMAS) des Bundesamts für Strassen (ASTRA).
Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz 76’196 Führerausweise entzogen. Das sind 717 weniger als im Vorjahr. Hauptgründe sind wie in den letzten Jahren das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit sowie Alkohol am Steuer. Die Ausweisentzüge wegen zu schnellen Fahrens nahmen um 4,2 Prozent auf 30’863 Fälle ab. Im Jahre 2010 wurde hier noch ein Allzeit-Höchststand festgestellt (35’427 Entzüge). Nur noch leicht abgenommen haben Massnahmen gegen alkoholisierte Lenkerinnen und Lenker. Die Entzüge (0,8 Promille und mehr) nahmen um 0,6 Prozent auf 17’105 Fälle ab, die Verwarnungen (0,5 – 0,79 Promille) um 4,5 Prozent auf 6’084 Fälle.
Mehr Ausweisentzüge wegen Telefonieren am Steuer
Bei den Ausweisentzügen wegen Unaufmerksamkeit und Ablenkung war 2012 nach der letztjährigen Abnahme nun wieder eine Zunahme zu verzeichnen. Die unerlaubte Verwendung von Kommunikations- und Multimediaelektronik wie Telefon oder Navigationsgeräten im Fahrzeug war Ursache von 10‘232 Ausweisentzügen (Vorjahr: 9575), was einer Zunahme von fast sieben Prozent entspricht.
20 bis 29-Jährige müssen den Ausweis am häufigsten abgeben
Die meisten Ausweisentzüge sind weiterhin bei den 20- bis 29-Jährigen zu verzeichnen. Fast ein Drittel aller Entzüge fallen in diese Alterskategorie. Die Zahl der Personen mit ausländischem Wohnsitz und Führerausweis, denen aufgrund einer verkehrsgefährdenden Widerhandlung verboten wurde, auf Schweizer Strassen ein Motorfahrzeug zu führen (befristetes Fahrverbot), hat im letzten Jahr abgenommen (Abnahme von 18’847 auf 17’595 Fälle; minus 6,6 Prozent).
Verschärfte Ausweisentzugsregelung greift
Die meisten Ausweisentzüge waren auf einen bis drei Monate befristet (61,6 Prozent, Vorjahr: 62,8 Prozent). Führerausweisentzüge von sieben bis zwölf Monaten nahmen um 3,6 Prozent auf 3’351 Fälle ab. Ausweisentzüge, die länger als zwölf Monate dauern, haben von 1’517 auf 1’432 (minus 5,6 Prozent) ebenfalls erneut abgenommen. 20,6 Prozent der Ausweise mussten hingegen auf unbestimmte Zeit entzogen werden. Dies entspricht einer Zunahme um knapp 4,5 Prozent (Vorjahr: Zunahme um 6,5 Prozent).
Erneut mehr verkehrspsychologische Untersuchungen
Im letzten Jahr wurden in der Schweiz 4098 (2011: 3504) verkehrspsychologische Untersuchungen zur Abklärung der charakterlichen Eignung zum sicheren Fahren angeordnet. Dies bedeutet eine Zunahme von knapp 17 Prozent oder plus 594 Untersuchungen gegenüber 2011. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass offenbar vielen Personen die charakterlichen Voraussetzungen zum sicheren Fahren fehlen. Diese müssen deshalb den Führerausweis auf unbestimmte Zeit abgeben (Zunahme um 128 auf 1’151 Fälle; plus 12,5 Prozent). (ASTRA/mc/pg)