Bern – Wenn am Montag in 20 Kantonen das neue Schuljahr beginnt, werden Corona-Tests vielerorts zum Alltag von Lehrpersonen wie auch von Schülerinnen und Schülern gehören. 49,8 Prozent der Bevölkerung sind in der Schweiz bisher vollständig gegen das Coronavirus geimpft worden.
Mehrere Kantone haben angekündigt, die bisherigen Corona-Schutzmassnahmen an den Volksschulen beizubehalten und breit zu testen – auf freiwilliger Basis. Die Maskenpflicht soll damit vermieden werden.
Bern, Glarus, Graubünden, Jura, Uri und das Wallis haben bereits angekündigt, die Maskenpflicht auch für Lehrpersonen aufzuheben. Es sei oberstes Ziel, den Präsenzunterricht aufrecht zu erhalten, hiess es aus Glarus. Deshalb seien alle Beteiligten angehalten, die Schutzmassnahmen weiterhin einzuhalten: regelmässiges Händewaschen, die Einhaltung von Abstandsregeln und die Lüftung der Räume.
Die Maskenpflicht bleibe aufgehoben, unabhängig davon, ob sich eine Schule an den wöchentlichen Corona-Tests beteilige oder nicht, hatte der Kanton Graubünden bereits Anfang Juli wissen lassen.
Dass er die Maskenpflicht ablehne, hatte der Dachverband der Lehrpersonen in der Romandie (SER) erst am Dienstag deutlich gemacht. Andererseits spricht er sich für systematische Speicheltests aus, wie es in einer Mitteilung hiess. Das Schulpersonal solle eingeladen werden, sich impfen zu lassen, mehr nicht.
Fallzahl innert Wochenfrist fast verdoppelt
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb von 24 Stunden 2097 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet, fast doppelt so viele wie vor einer Woche. Damals waren es 1162 neue Ansteckungen. Gleichzeitig registrierte das BAG am Freitag zwei neue Todesfälle und 42 Spitaleintritte. Die dominante Virusvariante Delta ist für 96,7 Prozent der Ansteckungen verantwortlich.
Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 71,8 Prozent. 9,5 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt. Vor einer Woche waren es noch 6,4 Prozent.
4’301’038 Personen haben bisher zwei Impfdosen erhalten, damit sind laut BAG 49,8 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Pro Tag wurden letzte Woche durchschnittlich 19’219 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor sank die Impfkadenz um acht Prozent.
Über 5300 Meldungen über Nebenwirkung
Bei den bisher insgesamt mehr als 9,2 Millionen in der Schweiz verabreichten Impfdosen gegen das Coronavirus sind bisher 5304 unerwünschte Nebenwirkungen gemeldet worden. Zwei Drittel davon waren nicht schwerwiegend. Betroffen waren vor allem Frauen und ältere Personen, im Mittel waren diese 57,7 Jahre alt, wie Swissmedic am Freitag mitteilte. 21,9 Prozent waren 75 Jahre oder älter. Bei den Meldungen, bei denen die Nebenwirkung als schwerwiegend eingestuft wurde, waren die Betroffenen im Mittel 61,3 Jahre alt. (awp/mc/pg)