Urdorf – Von Januar bis Juli 2015 stieg in der Schweiz die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen um zwei Prozent an. Über insgesamt 2‘529 Firmen musste ein Konkursverfahren eröffnet werden. Weniger Insolvenzen als im Vorjahr gab es nur in der Romandie und im Tessin, in den anderen Regionen der Schweiz stieg die Anzahl der Firmenpleiten zum Teil massiv an. Wer mit Unternehmen aus dem Baugewerbe, mit dem Gastgewerbe oder mit Handwerksbetrieben Geschäfte macht, sollte seine Geschäftspartner besonders genau unter die Lupe nehmen. Diese Branchen haben ein stark erhöhtes Insolvenzrisiko. Während die Anzahl der zahlungsunfähigen Betriebe anstieg, nahmen die Neueintragungen von Unternehmen ab. Mit 24‘371 neu im Handelsregister eingetragenen Unternehmen gab es von Januar bis Juli zwei Prozent weniger Neugründungen als in der Vorjahresperiode. Dies geht aus einer am Freitag veröffentlichten Statistik des Wirtschaftsinformationsdienstes Bisnode D&B hervor.
In den ersten sieben Monaten des Jahres 2015 stieg die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent an. Insgesamt gingen in dieser Periode in der Schweiz 2‘529 Firmen wegen Zahlungsunfähigkeit in ein Konkursverfahren. Während in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz die Konkurse abnahmen, stiegen sie in den restlichen Regionen der Schweiz an – am stärksten in der Nordwestschweiz mit einer Zunahme um 18 Prozent. Die Auflösungen von Karteileichen nach OR 731b sanken im Analysezeitraum um 5 Prozent auf 883 Fälle.
353 Firmenpleiten im Juli
Im Juli 2015 wurde über 353 Unternehmen ein Insolvenzverfahren eröffnet. Dies ist eine Abnahme um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Baugewerbe besonders anfällig
Bisnode D&B analysierte die Anzahl an Firmenpleiten von Januar bis Juli 2015 nach Branchen. Dazu wurde die Anzahl der Insolvenzen im Verhältnis zum Gesamtbestand an Firmen in der jeweiligen Branche betrachtet. Der Wert 100 entspricht dem durchschnittlichen Konkursrisiko aller erfassten Firmenkonkurse durch Insolvenz in der Schweiz. Ein Wert über 100 bedeutet also ein überdurchschnittliches Konkursrisiko. Das grösste Risiko von Unternehmenspleiten herrscht im Baugewerbe. Hier ist das Risiko einer Insolvenz 2.5 Mal überhöht. Besonders stark risikobehaftet sind auch das Gasgewerbe sowie die Handwerksbetriebe. Sehr sicher sind dagegen die Immobiliengesellschaften sowie Holdings und Investitionsgesellschaften.
Neugründungen rückläufig
Von Januar bis Juli 2015 nahm die Anzahl der Neugründungen gegenüber der Vorjahresperiode um zwei Prozent ab. Insgesamt kam es zu 24‘371 Neueintragungen von Unternehmen ins Handelsregister. Während die Gründungen in Zürich und der Südwestschweiz um ein Prozent anstiegen, nahm deren Anzahl in allen anderen Regionen ab.
Im Juli 2015 wurden 3‘659 Unternehmen neu ins Handelsregister eingetragen. Dies entspricht einer Abnahme um drei Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Während die Gesamtzahl der Neugründungen von Januar bis Juli 2015 abnahm, so gab es doch einige Branchen, die sich durch eine überproportional grosse Anzahl an Neugründungen auszeichneten. Im Verhältnis zum Gesamtbestand an Unternehmen der jeweiligen Branche wurden besonders viele Firmen im Gastgewerbe, in der Textil- und Bekleidungsindustrie sowie bei den Unternehmensdienstleistern gegründet. (Bisnode D&B/mc/ps)