3. Quartal 2014: Exporte auf Kurs
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Bern – Zwischen Juli und September 2014 hat der schweizerische Aussenhandel beidseitig zugelegt, wobei das Wachstum geographisch breit abgestützt war. Die Exporte (+ 3,6 %) erwiesen sich dynamischer als die Importe (+ 1,9 %). Die Handelsbilanz schloss mit einem Rekordüberschuss von 7,7 Mrd. Fr., wie die Eidg. Zollverwaltung in einer Mitteilung schreibt
Die Ausfuhren erhöhten sich im 3. Quartal 2014 um 3,6 % auf 51,7 Mrd. Fr. Die Preise der ausgeführten Güter nahmen zugleich um 1,8 % zu, womit die Exporte real um 1,8 % wuchsen. Zu der positiven Entwicklung trug die Überzahl der wichtigsten Branchen bei; lediglich die Maschinen- und Elektronikindustrie sowie die Papier- und Grafische Industrie kämpften mit Absatzeinbussen.
Um 22 % expandierten die Bijouterie und Juwelierwaren, wobei real ein Plus von 8 % resultierte. Im Gleichschritt wuchsen die Lieferungen der Chemisch-Pharmazeutischen Industrie, von Textilien, Bekleidung und Schuhen sowie von Nahrungs- und Genussmitteln mit 5 %. Bei Ersterer stieg der Absatz von Roh- und Grundstoffen um 19 %, von Medikamenten um 14 % resp. + 1,1 Mrd. Fr. sowie jener von immunologischen Produkten um 2 %. Demgegenüber stand eine Abschwächung bei den pharmazeutischen Wirkstoffen um 8 %. Die Metallindustrie (+ 3 %) verzeichnete ein 3-prozentiges Umsatzplus mit Metallwaren und Aluminium, hingegen waren Eisen und Stahl (- 3 %) weniger gefragt. Sowohl die Uhrenindustrie als auch jene der Präzisionsinstrumente verkauften 2 % mehr Güter, wohingegen die Kunststoffindustrie stagnierte. Die Maschinen- und Elektroindustrie verzeichnete ein Minus von 1 %.
Deutliches Absatzplus in Spanien, Frankreich und den USA
Die Ausfuhren in die drei grössten Absatzkontinente stiegen, lediglich Ozeanien und Lateinamerika waren im Minus. Als Spitzenreiter erwies sich Nordamerika mit einem Zuwachs von 9 %; die Ausfuhren expandierten sowohl in die USA (+ 9 %; + 522 Mio. Fr.) als auch nach Kanada (+ 6 %). Asien (+ 5 %) zeigte sich dynamisch: in den Vereinigten Arabischen Emiraten wuchs der Umsatz um mehr als einen Viertel, gleichzeitig legten Südkorea (+ 21 %), Saudi-Arabien (+ 14 %) und China (+ 12 %) zweistellig zu. Singapur kontrastierte mit einem Minus von 9 %. Nach Europa (EU: + 3 %) stiegen die Verkäufe um 3 %, wobei jene nach Spanien (+ 25 %; + 321 Mio. Fr.) am eindrücklichsten zulegten.
Importe: 3x Plus, 1x Minus
Im 3. Quartal 2014 lagen die Importe um 1,9 % höher bei 44,0 Mrd. Fr. Real drehte die Entwicklung jedoch ins Minus (- 0,7 %), da die Güterpreise (v.a. Bijouterie) um 2,6 % anzogen. Den verringerten Käufen von Energieträgern (- 12 %) stand ein 2- bis 4-prozentiges Plus in den anderen Hauptgruppen gegenüber.
Die Investitionsgüter legten um 4 % zu. Hierbei stiegen die Bezüge fast aller Untergruppen. So registrierten sowohl die Maschinen und Geräte des Dienstleistungsgewerbes als auch die Arbeitsmaschinen eine 4-prozentige Zunahme. Die Nachfrage nach Fabrikationsmaschinen und Nutzfahrzeugen steigerte sich um je 3 %. Dagegen waren die Baubedarfswaren (- 1 %) rückläufig. Die Importe von Rohstoffen und Halbfabrikaten wuchsen um 4 %. Dazu trugen die Chemikalien (+ 12 %), die Halbfabrikate zur Nahrungsmittelherstellung (+ 7 %) sowie die Metalle (+ 3 %) bei. Ein Prozent weniger bezogen wurden Halbfabrikate aus Kunststoff und Uhrenteile.
Um 2 % erhöhten sich die Käufe von Konsumgütern. Hier legte die Bijouterie um 11 % zu, was jedoch auf den hohen Preisanstieg (+ 38 %) zurückzuführen war. Die Importe von Personenautos sowie Bekleidung und Schuhen nahmen um je 4 % zu. Dementgegen zeigten sich die Arzneiwaren (- 1 %) nach fünf Quartalen erstmals rückläufig, während die Bezüge von Nahrungs- und Genussmitteln 4 % einbüssten.
Konjunkturelle Entwicklung
Saisonbereinigt nahmen die Exporte in der Periode Juli – September um 1,3 % zu, real schwächte sich das Plus jedoch auf 0,2 % ab. Seit dem zweiten Quartal 2013 zeigt sich ein Wachstumstrend. Die Importe stiegen um 0,5 %, jedoch ergab sich real ein leichtes Minus von 0,4 %. Der Trend entwickelt sich seit dem Schlussquartal 2013 seitwärts.
September 2014: Aussenhandel wächst dank zusätzlichem Arbeitstag
Im September stiegen die Exporte um 4,4 % (real: + 2,2 %) auf 17,5 Mrd. Fr., derweil die Importe um 3,7 % (real: + 0,8 %) auf 15,0 Mrd. Fr. wuchsen. Der diesjährige September weist jedoch einen Arbeitstag mehr auf als jener im Vorjahr. Arbeitstagbereinigt kehrt sich das Plus beidseitig in ein Minus: so gingen die Ausfuhren um 0,4 % (real: – 2,5 %) und die Einfuhren um 1,0 % (real: – 3,7 %) zurück. Indes erhöhten sich die Preise der exportierten Güter um 2,1 %, jene der importierten um 2,8 %. Der Überschuss in der Handelsbilanz betrug 2,5 Mrd. Fr. (EZV/mc/pg)