30% mehr Fairtrade-Kakao in der Schweiz verkauft

30% mehr Fairtrade-Kakao in der Schweiz verkauft

Nadja Lang, Geschäftsleiterin und Miges Baumann, Präsident Max Havelaar-Stiftung (Schweiz). (Foto: Max Havelaar)

Bern – 2014 war ein erfolgreiches Jahr für die Max Havelaar-Stiftung. Besonders bedeutend für das Schokoladen-Land Schweiz ist die positive Entwicklung beim Kakao: Die Kakaobauern konnten 30% mehr Fairtrade-Kakao in die Schweiz verkaufen. Insgesamt wuchs hierzulande der Umsatz mit Fairtrade-Produkten um rund 8 Prozent. Der Pro-Kopf-Konsum stieg auf 57 Franken, wie die Non-Profit-Organisation am Donnerstag mitteilt.

Kakaobauern konnten 2014 in der Schweiz 30% mehr Kakao zu Fairtrade-Bedingungen absetzen. Zur beachtlichen Steigerung hat das Anfang 2014 eingeführte Fairtrade Kakao-Programm massgeblich beigetragen. Dieses ermöglicht den Herstellern, Fairtrade-Kakao zusammen mit Schweizer Zucker zu Schokolade zu verarbeiten. Dabei gewinnen alle Seiten: Die Kleinbauern können einen höheren Anteil ihrer Ernte zu Fairtrade-Bedingungen verkaufen, die Hersteller erhalten mehr Flexibilität – und die Konsumenten profitieren von einer noch breiteren Palette an fairen Produkten. Dazu Fortin Bley, Kakaobauer und Generalsekretär der Kakaokooperative CANN in der Elfenbeinküste: „Je mehr Marktzugang zu fairen Bedingungen wir haben, desto mehr können wir in unsere Gemeinschaft und in die Verbesserung des Kakao-Anbaus investieren.»

Jeder Schweizer konsumiert für 57 Franken Fairtrade-Produkte
Fairer Handel wird in der Schweiz immer mehr zur Selbstverständlichkeit: 220 Lizenznehmer und 850 Gastronomiepartner engagieren sich für Fairtrade und bauen ihre Sortimente laufend aus – auf insgesamt über 2200 Fairtrade-Produkte. So stiegen die Ausgaben der Konsumenten für Fairtrade-Produkte gegenüber 2013 um 7.5% auf 476 Millionen Franken, dies trotz des stagnierenden Marktumfeldes. Schweizerinnen und Schweizer haben 2014 für rund 57 Franken Fairtrade-Produkte konsumiert (2013 waren es noch 53 Franken) und damit einen wichtigen Beitrag für ein besseres Leben in den Ursprungsländern geleistet. Die umsatzstärksten Produktkategorien waren Bananen und Blumen. Mehr als jede zweite in der Schweiz verkaufte Banane ist mit dem Fairtrade Max Havelaar-Gütesiegel ausgezeichnet.

Seit Ende 2014 ist neu Gold mit dem Fairtrade Max Havelaar-Label erhältlich. Mit der Einführung von Fairtrade-Gold setzt die Max Havelaar-Stiftung ein wichtiges Zeichen für mehr Transparenz im Handel mit Edelmetallen.

Fairtrade ist ein langfristiger Prozess
Wenn in der Schweiz Produkte mit dem Max Havelaar-Label verkauft werden, bedeutet das für zertifizierte Kleinbauern-Kooperativen und Plantagen, dass sie ihre Ernte zu den vorteilhaften Fairtrade-Bedingungen verkaufen können. Der stabile Preis und die Fairtrade-Prämie sind dabei nur zwei Elemente, denn Fairtrade wirkt als Prozess auf verschiedenen Ebenen: Im Fokus stehen die Selbstbestimmung der Produzenten,  faire Handelsbeziehungen auf Augenhöhe und eine verbesserte Produktion. „Fairtrade ist ein langfristiger Prozess in einem oft schwierigen Umfeld“, betont Nadja Lang, Geschäftsleiterin der Max Havelaar-Stiftung. „Die verschiedenen Hebel haben das Ziel, dass Kleinbauern und Arbeiterinnen ihr Leben aus eigener Kraft nachhaltig verbessern können.“ (Max Havelaar-Stiftung/mc/ps)

Die Max Havelaar-Stiftung (Schweiz)
Die 1992 von sechs grossen Schweizer Hilfswerken gegründete Max Havelaar-Stiftung ist eine Non-Profit-Organisation, die in der Schweiz das Fairtrade-Label für nachhaltig angebaute und fair gehandelte Produkte vergibt. Als Mitglied von Fairtrade International verbessert Max Havelaar durch fairen Handel das Leben von Kleinbauern und Plantagenarbeiterinnen in Entwicklungs- und Schwellenländern, betreibt aber selbst keinen Handel. Hauptaufgaben der Max Havelaar-Stiftung sind die Schaffung von Marktzugang für Fairtrade-Produkte sowie die Informations- und Sensibilisierungsarbeit für den fairen Handel in der Schweiz.

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