Basel verschärft und Wallis verlängert – Kampagne für mehr Tests
Bern – Basel-Stadt verschärft die Corona-Massnahmen und schliesst die Restaurants. Das Wallis hält trotz Rückgangs der Covid-19-Fälle bis am 13. Dezember an den strengen Massnahmen fest. Der Bund startet eine neue Kampagne, um die rückläufige Anzahl der Tests anzukurbeln.
Der Kanton Basel-Stadt fährt das öffentliche Leben angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen herunter. Ab Montag werden Restaurants, Bars und Cafés geschlossen. Zudem gilt für Veranstaltungen eine Obergrenze von 15 Personen.
Geschlossen werden auch Fitnesscenter, Kunsteisbahnen, Hallenbäder und Casinos. Dies gab der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP) am Freitag an einer Online-Medienkonferenz bekannt.
Die Massnahmen gelten bis 13. Dezember. In Basel-Stadt gehen die Coronavirus-Fallzahlen entgegen dem schweizweiten Trend nicht zurück.
Walliser Beizen weiter zu
Derweil hält der Kanton Wallis trotz sinkender Fallzahlen an seinem strengen Regime fest. Die Kantonsregierung hat die Schutzmassnahmen bis am 13. Dezember um Mitternacht verlängert, wie sie bekannt gab.
Nach Angaben des Staatsrats vom Freitag ist die Zahl der Fälle trotz des Rückgangs immer noch hoch und der Druck auf das Gesundheitswesen beträchtlich. Anpassungen nahm die Regierung bei religiösen Zeremonien, Besuchen in Spitälern, Alters- und Pflegeheimen sowie beim Sport für Kinder und Jugendliche unter 16 vor.
Demnach dürfen wieder bis zu 50 Personen an Gottesdienste, Andachten, Beerdigungen und anderen religiösen Akten teilnehmen. Kinder und Jugendliche dürfen im Rahmen der vom Bund festgelegten Limiten wieder sportlichen Tätigkeiten nachgehen.
Der Gang ins Restaurant ist den Walliserinnen und Wallisern weiterhin verwehrt. Unterhaltungs-und Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen. Versammlungen von mehr als zehn Personen in öffentlichen oder privaten Räumen sind untersagt.
Testmüdigkeit bekämpfen
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gab am Freitag bekannt, dass es am Sonntag eine neue Kampagne startet, die zum Testen aufruft. Es gibt zwar genügend Tests, aber es lassen sich in jüngster Zeit zu wenig Personen testen. Alle Personen mit Symptomen müssten sich testen lassen, so das BAG.
Auch zum Verhalten über die Festtage arbeiten die Kantonsärzte und das BAG an Empfehlungen, die sie der Bevölkerung noch kommunizieren wollen. Der baselstädtische Kantonsarzt Thomas Steffen empfahl am vor den Bundeshausmedien zu einem vorsorglichen Rückzug im Vorfeld des Fests im Sinne einer Vorquarantäne.
Weihnachtsgeschenke würde man besser auch jetzt kaufen, um Kontakte zu senken. Dann könne man am Tag selber auch die Grosseltern einladen. «Zu zehnt um einen Topf» beim traditionellen Fondue chinoise empfehle er aber nicht. Ein Set pro Familie und genug Abstand sei besser.
Noch keine Herdenimmunität
Die Stabilisierung der Lage und die sinkenden Fallzahlen seien auf die Massnahmen zurückzuführen, sagte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG vor den Bundeshausmedien. Diese würden wirken: Weniger Personen treffen, Masken tragen, Abstand halten, Hygieneregeln einhalten. Die Herdenimmunität spiele bei diesem Rückgang der Fallzahlen noch keine Rolle.
Die Lage bleibe trotz der sinkenden Fallzahlen angespannt. Die Zahlen bei den Hospitalisationen und den Verlegungen auf die Intensivstationen seien noch hoch, aber mit den sinkenden Fallzahlen hoffe man, mit Verzögerung auch dort eine Verbesserung zu sehen.
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem BAG bis am Freitagmorgen innerhalb von 24 Stunden 4946 neue positive Covid-19-Tests gemeldet worden. Zudem registrierte das Amt 111 neue Todesfälle und 252 weitere Spitaleintritte. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 stieg auf 3575, 1046 davon allein in den letzten 14 Tagen. (awp/mc/ps)