Zürich – Der Betrieb am Flughafen Zürich ist im April wegen der Corona-Pandemie praktisch zum Erliegen gekommen. Der Einbruch der Passagierzahlen war im Berichtsmonat noch dramatischer als im März.
Insgesamt sackte die Zahl der Reisenden um 99 Prozent auf noch knapp 27’000 ab, wie der Flughafen am Mittwoch mitteilte. Von diesen Reisenden machten die Lokalpassagiere mit rund 88 Prozent den Grossteil aus.
Letztmals seien 1952 so wenige Passagiere in einem Monat über den Flughafen Zürich gereist. Dies war vier Jahre nach dem Umzug des Flughafens von Dübendorf nach Kloten.
Luftfahrtbranche im Sturzflug
Schuld am Einbruch sind nicht allein die Notmassnahmen des Bundesrates zur Eindämmung der Seuche sondern insbesondere der Sturzflug der Luftfahrtbranche wegen der global verhängten Reisesperren. So hat etwa die Hauptkundin Swiss nur noch ein Minimalangebot an Flugzeugen in Betrieb.
Die Anzahl der Flüge sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 92 Prozent auf 1’921 Starts oder Landungen. Im Durchschnitt waren nur noch 37 Fluggäste an Bord einer Maschine, womit die Sitzplatzauslastung um rund 60 Prozentpunkte auf 20 Prozent gesunken ist. Im März lag dieser Wert immerhin noch bei gut 56 Prozent und im April des Vorjahres bei 80 Prozent.
Mehr Frachtflüge
Entsprechend der Bemühungen, genügend Gesundheitsmaterial in die Schweiz zu importieren, sah es bei der Fracht geringfügig weniger dramatisch aus. Das Frachtvolumen reduzierte sich um gut 67 Prozent auf knapp 12’200 Tonnen aber ebenfalls massiv.
Die Anzahl reiner Frachtflüge nahm dabei auf 256 markant zu. Vor einem Jahr gab es im April lediglich 22 solcher Flüge. (awp/mc/pg)