ABB-Aktien nach neuen Gerüchten um Spartenverkauf an der SMI-Spitze

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(Foto: ABB)

Zürich – Alle Monate wieder – so ähnlich kann man es am Freitag für die ABB-Aktie zusammenfassen. Denn die Titel profitieren einmal mehr von aufgewärmten Gerüchten rund um einen möglichen Verkauf der Stromnetz-Sparte Power Grid. Einziger Unterschied zu den seit Sommer immer wieder aufflammenden Spekulationen: Diesmal werden konkrete Kaufinteressenten in den Ring geworfen.

Gegen 11.15 Uhr klettern die Titel an der SMI-Spitze um 2,2 Prozent auf 20.20 Franken, zwischenzeitlich waren es sogar 4,0 Prozent. Der Leitindex steht derweil mit 0,6 Prozent im Plus.

Mitsubishi, Hitachi und State Grid of China mit Interesse
«Ist da Feuer, nur weil sich schon wieder Rauch zeigt» – das fragen sich die JPMorgan-Analysten. Laut der Nachrichtenagentur Reuters soll ABB bereits nächste Woche eine Transaktion für die Sparte bekannt geben. Mögliche Kaufinteressenten sollen Mitsubishi, Hitachi und sogar die staatlich kontrollierte State Grid of China sein. Dies sei seit Sommer mittlerweile der dritte Presseartikel zu dem Thema, so die Analysten. Allerdings gehe es diesmal etwas konkreter zu, sowohl was die Interessenten als auch den Zeitpunkt der Bekanntgabe angehe.

Insgesamt laufe die Debatte darüber, was ABB mit der Sparte anfangen soll, seit 2015, als der aktivistische Investor Cevian eine Prüfung gefordert hatte, so JPMorgan weiter. Mittlerweile habe sich Power Grid verbessert, das Risiko reduziert und sei zu einem werthaltigeren Teil der Gruppe geworden. Eine Abspaltung könne zwar den Fokus erhöhen und zu besseren operativen Ergebnissen führen. Sie berge aber auch Risiken wie beispielsweise eine Gewinnverwässerung und ein Re-Investitionsrisiko, falls nicht der gesamte Erlös an die Aktionäre ausgeschüttet würde.

Nicht zuletzt würde ein Verkauf beispielsweise an State Grid of China wohl die US-Behörden auf den Plan rufen, da ABB Power Grid ein grosses US-Geschäft aufweise und für einen wesentlichen Teil der US-Strominfrastruktur verantwortlich zeichne. Ob dann die USA einem Verkauf zustimmen, halten auch die Experten von Julius Bär für fraglich.

Abseits der Spekulationen hat die Bank Vontobel das Kursziel und die Schätzungen für die Titel leicht gesenkt. In den kommenden zwei Jahren sei bei den Aufträgen und Umsatz mit einem langsameren Wachstum zu rechnen, so die Begründung. (awp/mc/pg)

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