ABB: CEO will Chancen in Asien nutzen

ABB: CEO will Chancen in Asien nutzen

ABB-CEO Joe Hogan.

Zürich – Der Industriekonzern ABB will die Konkurrenzfähigkeit weiter erhöhen. «Wir möchten das beste Unternehmen in unserem Sektor sein», sagte CEO Joe Hogan am heutigen Freitag in Zürich stattfindenden Generalversammlung. Die Stärken des Unternehmens will der Konzernchef in Asien ausspielen, insbesondere in China – dem bevölkerungsreichsten Land – sieht Hogan Chancen.

China avanciere zu einem Wachstumsmotor – wobei sich andere Länder ähnlich dynamisch entwickelten. Dies gelte für Indien, Brasilien sowie den Nahen Osten. Und auch für Südasien und die südlich der Sahara liegenden afrikanischen Länder, auch wenn diese Regionen viel weniger Aufmerksamkeit erhielten, so Hogan. «Ein solches Wachstum stellt für ABB eindeutig eine grosse Chance dar: Trotz des jüngsten Wachstums verfügen diese Regionen nach wie vor über eine unterentwickelte Infrastruktur, die beispielloser Investitionen bedarf», sagte Hogan.

Welt in drei Zonen unterteilt
Momentan kurbelten die Schwellenländer dank ihres Wachstums die Weltwirtschaft an. «Das ist aber sicher nicht der einzige Trend, der für unser Geschäft relevant ist», so der CEO. Die Weltwirtschaft sei heute weniger homogen als vor der Krise. Hogan unterteilt die Welt in drei Zonen, die unterschiedliche Aussichten hätten und politisch verschiedene Prioritäten setzten. Die USA verfolgten weiterhin eine expansive Geldpolitik, um ihre Wirtschaft anzukurbeln. Das vom Euro dominierte Europa setze verstärkt auf Sparmassnahmen, um die Schuldenberge abzubauen und seine Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen. In den Schwellenländern in Asien, dem Nahen Osten und Afrika trieben Geldzufluss und steigende Preise Wachstum und Inflation, könnten jedoch durchaus in den nächsten Jahren zu einer restriktiveren Geldpolitik und steigenden Währungen führen.

«Risiken und Kosten auf Mindestmass reduzieren»
«Vor diesem Hintergrund werden wir uns bei ABB verstärkt darum bemühen, innerhalb dieser drei Zonen autark zu sein. Wir möchten unsere Fähigkeit ausbauen, in jeder dieser Regionen diejenigen Produkte zu entwerfen, zu konstruieren, zu produzieren und zu verkaufen, die auch für dort bestimmt sind», sagte der Konzernchef. Ausserdem will ABB die benötigten Grundstoffe aus der betreffenden Region beziehen. «Dies wird uns in die Lage versetzen, unsere Handelstransaktionen zwischen den drei Zonen zu minimieren und verschiedene Risiken sowie Kosten auf ein Mindestmass zu reduzieren.»

Alle Anträge abgesegnet
Die Aktionäre der ABB haben an der Generalversammlung vom heutigen Freitag sämtlichen Anträgen des Verwaltungsrates zugestimmt. Unter anderem wurde die Ausschüttung eine Dividende von 0,60 CHF je Aktie gutgeheissen, wie ABB am Freitag mitteilte. Wie vorgeschlagen wurde zudem Frau Ying Yeh in den Verwaltungsrat gewählt.  (awp/mc/upd/ps)

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