Ulrich Spiesshofer, Vorsitzender der Konzernleitung von ABB (Foto: ABB)
Zürich – Der Industriekonzern ABB hat von der NSP Maritime Link Inc., einer Tochtergesellschaft der Emera Inc., einen Auftrag im Wert von 400 Millionen Dollar für die Lieferung einer Hochspannungs-Gleichstromübertragung-Verbindungsleitung (HGÜ) erhalten, die die Insel Neufundland erstmals an das nordamerikanische Stromnetz anschliessen wird. Der Auftrag wurde im zweiten Quartal 2014 gebucht.
Das ‚Maritime Link Project‘ umfasst eine 500-Megawatt-HGÜ-Verbindung, die den auf Neufundland und Labrador regenerativ erzeugten Strom nach Nova Scotia ins nordamerikanische Netz übertragen wird, wie ABB mitteilt. Die stabilisierenden Funktionen dieser neuesten HVDC-Light-Lösung (High Voltage Direct Current) von ABB wird es Nova Scotia zudem ermöglichen, weitere erneuerbare Energiequellen zu integrieren und somit die Emissionssenkungsmassnahmen Kanadas zu unterstützen.
ABB-Technologie steigert Systemzuverlässigkeit
Bei der Kabelverbindung Maritime Link kommt die HVDC-Light-VSC-Technologie (Voltage Source Converter, Spannungszwischenkreis-Umrichter) von ABB zum Einsatz, die eine vollständige VSCbasierte bipolare Konfiguration ermöglicht und die Systemzuverlässigkeit steigert. Neben den beiden Konverterstationen für die ±200-Kilovolt-HGÜ-Leitung umfasst das Projekt auch zwei 230-kV-Drehstrom-Unterstationen in Neufundland, eine 354-kV-Drehstrom-Unterstation in Nova Scotia und zwei Kabelübergangsstationen. Die Fertigstellung des Projekts ist für 2017 geplant.
Bevorzugte Lösung für den Stromtransport
Die HVDC-Light-Lösungen von ABB führen die VSC-Technologie an und ABB hat 13 der 14 weltweit installierten VSC-Verbindungen geliefert. HVDC Light ist nach wie vor eine bevorzugte Lösung für den Stromtransport über weite Distanzen über See- und Erdkabel und für Netzverbindungen wie das Maritime Link Project.
„ABB hat die Hochspannungs-Gleichstromübertragung in Pionierarbeit entwickelt und ist weltweit führender Anbieter dieser Übertragungstechnologie, die in verschiedenen Anwendungen zunehmend eingesetzt wird“, wird Ulrich Spiesshofer, Vorsitzender der Konzernleitung von ABB, in der Mitteilung zitiert. „Unsere innovative Lösung für dieses Projekt wird die Integration erneuerbarer Energien erleichtern und die effiziente Stromübertragung unterstützen. Darüber hinaus verbessert sie die Netzstabilität und ermöglicht den Stromaustausch.“ (ABB/mc/pg)