ABB hat prall gefüllte Akquisitionskasse
Zürich – Der Schweizer Energie- und Automationstechnikkonzern ABB hat noch reichlich Geld für Übernahmen in der Kasse. «Zukäufe für weitere 10 Milliarden Dollar wären sicher möglich», sagte Unternehmenschef Joe Hogan der «Börsen-Zeitung» vom Freitag.
Auch dann würde das Unternehmen, das in einigen Bereichen mit Siemens konkurriert, noch eine gute Einstufung seitens der Ratingagenturen haben und der Verschuldungsgrad läge bei rund 50 Prozent. «Diese beiden Bedingungen sind für uns unerlässlich.»
Gelassenheit gegenüber Siemens-Plänen
Hogan sieht durch die vor kurzem angekündigten Milliardenübernahmen von Siemens im Bereich Stromübertragungstechnik und Automation keine Gefahr. «Nein, nein, überhaupt nicht. Alle grossen Anbieter interessieren sich für die sehr interessanten Märkte Stromübertragung und Automation», sagte er. «Dass Siemens dort zukaufen will, überrascht mich gar nicht.» Es habe ihn lediglich erstaunt, dass Siemens die Absichten jetzt überhaupt öffentlich gemacht habe.
Vorwurf überteuerter Akquisitionen zurückgewiesen
ABB hatte in den vergangenen Jahren stark zugekauft, um vor allem die Präsenz in den Schwellenländern auszubauen. Zuvor hatte das Unternehmen lange Zeit vor allem auf Wachstum aus eigener Kraft gesetzt. Die Integration der gekauften Unternehmen bezeichnete Hogan als «grosse Herausforderung». Vorwürfe von Analysten, er habe zu teuer gekauft, wies er zurück. Es seien die üblichen Preise bezahlt worden. «Für uns zählt zudem, dass die Zukäufe strategisch enorm wichtig sind.» (awp/mc/ps)