ABB-Spartenchef: Dürften 2024 das Wachstumsziel bei Elektrifizierung erreichen

Giampiero Frisio

Giampiero Frisio, Chef der Elektrifizierungssparte von ABB. (Foto: ABB)

Zürich – Die grösste Sparte von ABB, Elektrifizierung, befindet sich weiterhin im Wachstumsmodus. Deren neuer Leiter Giampiero Frisio zeigt sich zuversichtlich, dass die angepeilten Zielwerte im laufenden Jahr erreicht werden.

Seit Anfang August ist Frisio für die Geschäftseinheit Elektrifizierung verantwortlich. Der seit knapp 30 Jahren für ABB tätige Italiener rückte auf diesen Posten vor, nachdem der bisherige Leiter der Einheit, Morten Wierod, als Nachfolger für den zurückgetretenen Björn Rosengren als CEO an die Spitze des Konzerns berufen wurde.

Elektrifizierung trug 2023 mit 14,6 Milliarden US-Dollar rund 45 Prozent und damit den grössten Teil der vier Sparten zum Umsatz von ABB bei. Mit einer operativen Gewinnmarge (EBITA) von gut 20 Prozent war sie gleichzeitig die profitabelste. Sie stellt unter anderem Elektrokomponenten oder -module für Anlagen zur Energiegewinnung, für Rechenzentren oder zur Steuerung intelligenter Haustechnik her.

Frisio will als neuer Chef das Wachstum der Geschäftseinheit weiter vorantreiben. Von den fünf Divisionen befinden sich mit Smart Power, Smart Buildings, Installation Products und Service deren vier im Wachstumsmodus, wie er in einem Gespräch mit AWP am Rande einer Medienveranstaltung im Raum Rom sagte. «Aber es ist wahrscheinlich, dass auch die fünfte Sparte Distribution Solutions bis Ende 2024 in den Wachstumsmodus wechseln wird», so Frisio.

Weitere Firmenzukäufe in der Pipeline
Wachstumsmodus bedeutet bei ABB, dass die Divisionen profitabel sind und nicht nur organisch, sondern auch über Zukäufe wachsen sollen. Auf die Frage, ob bis Ende Jahr noch mit weiteren Ankündigungen von Übernahmen zu rechnen sei, meinte der neue Spartenleiter: «Wir haben immer Projekte, die wir uns anschauen.»

Das Geschäftsfeld Elektrotechnik für Gebäude trägt rund ein Drittel zum Umsatz der Sparte Elektrifizierung bei und ist damit das grösste. Hier läuft derzeit in China nicht so gut, aber auch in Europa. ABB kommt hier aber zu gut, dass der Umsatz zu 70 Prozent aus dem Renovationsgeschäft kommt und nur zu rund 30 Prozent aus dem Neubau.

«In Deutschland sehen wir zudem erste Anzeichen einer Verbesserung der Lage. Ob sich dies zu einem Trend entwickeln wird, bleibt allerdings noch abzuwarten», erklärte Frisio. «Und in den USA wächst ABB im Gebäudesektor weiterhin ganz anständig.»

Rechenzentren sind gute Kunden
Am besten ist derzeit das Wachstum im Geschäft mit Rechenzentren, wo ABB unter anderem Technologien zur unterbrechungsfreien Stromversorgung bereitstellt. Bekanntlich ist eine verlässliche Stromversorgung für die Datazentren essentiell. «Wir erwarten hier weiterhin zweistellige Wachstumsraten, Anzeichen einer Abschwächung sehen wir in naher Zukunft nicht.»

Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Frisio dass sich das Wachstum der Sparte Elektrifizierung im angestrebten Zielkorridor bewegen wird. «Ich bin zuversichtlich, dass wir das angestrebte Wachstumsziel für den Umsatz von 5 bis 7 Prozent auf vergleichbarer Basis erreichen werden. Es ist zudem unser Ziel, die operative Gewinnmarge (EBITA) über 20 Prozent zu halten», zeigte er sich zuversichtlich. (awp/mc/pg)

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