ABB steigert Reingewinn 2010 um 30 Prozent
ABB-CEO Joe Hogan.
Zürich – Die ABB Ltd hat im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2010 den Umsatz leicht und den Auftragseingang deutlicher gesteigert. Der bereits im dritten Quartal gesehene positive Trend hält damit an. Sowohl die kleineren Basis- als auch die Grossaufträge verzeichneten ein Wachstum. Die Dividende soll erneut erhöht werden.
Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2011 erwartet ABB für alle Regionen eine Belebung der Nachfrage. Der Umsatz erhöhte sich im vierten Quartal um 5% auf 9’179 Mio und der Auftragseingang um 17% auf 8’752 Mio USD. In lokalen Währungen (LW) lagen die Wachstumsraten bei 6% für den Umsatz und bei 18% für die Bestellungen. Der Auftragsbestand betrug per Ende Dezember 26’193 Mio USD, nach 26’593 Mio Ende September. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT legte um 23% auf 978 Mio USD zu und die EBIT-Marge auf 10,7 von 9,1%. Die operative EBIT-Marge unter Ausklammerung der Restrukturierungskosten von 120 Mio USD und der Marktpreisbewertung von Hedging-Transaktionen erreichte 12,3%, dies trotz Preisdrucks und der projektbezogenen Rückstellungen.
Gewinnerwartungen erfüllt
Der Reingewinn verbesserte sich um 30% auf 700 Mio USD. Die Dividende soll auf 0,60 von 0,51 CHF je Aktie erhöht und aus den Reserven ausbezahlt werden, wodurch keine Verrechnungssteuer anfallen würde. Die Erwartungen der Analysten wurden damit in etwa getroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 8’962 Mio USD, für den Auftragseingang bei 8’742 Mio USD, für den EBIT bei 1’051 Mio und für den Reingewinn bei 710 Mio USD. Im Gesamtjahr 2010 ergab sich ein Minus beim Umsatz von 1% auf 31’589 Mio USD (LW -2%), während der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr um 6% auf 32’681 Mio USD (LW +4%) zulegte. Der EBIT ging um 7% auf 3’818 (4’126) Mio USD und der Reingewinn um 12% auf 2’561 (2’901) Mio USD zurück. Die EBIT-Marge lag bei 12,1 (13,0)% und damit weiterhin innerhalb der langfristig für ABB geltenden Zielmarge zwischen 11 und 16%.
Deutlich mehr Grossaufträge
Wie vor drei Wochen bereits berichtet, wurde der EBIT im vierten Quartal durch zusätzliche Aufwendungen für Rückstellungen von ungefähr 120 Mio USD belastet. Die zusätzlichen Rückstellungen im Q4 fielen in der Division Energietechniksysteme an und stehen im Zusammenhang mit einem Kabelprojekt. Im vierten Quartal habe sich der positive Trend in einem Anstieg der Basisaufträge bis 15 Mio USD um 17% mit Verbesserungen in allen Divisionen gezeigt. Auch im Bereich der Stromverteilungsausrüstung habe der Auftragseingang zugenommen. Die Grossaufträge erhöhten sich um 21%, was auf den Eingang mehrerer grosser Stromübertragungsprojekte in Europa und dem Nahen Osten zurückzuführen sei.
Hogan: «ABB hat Weltwirtschaftskrise gestärkt gemeistert»
«Wir sind zufrieden mit dem Geschäftsergebnis 2010», wird in der Mitteilung CEO Joe Hogan zitiert. ABB habe die Weltwirtschaftskrise gestärkt gemeistert. Das Umsatzwachstum habe sich gegenüber dem dritten Quartal beschleunigt und dank der verbesserten Kostenstruktur habe die Rentabilität im Zielkorridor gehalten werden können. Das 3-Mrd-USD-Kostensenkungsprogramm wurde im vierten Quartal abgeschlossen und hat gemäss ABB die Zielvorgaben erfüllt. Im Geschäftsjahr 2010 wurden die Kosten um rund 1,5 Mrd USD gesenkt, die Gesamtkosten für das Programm beliefen sich auf 840 Mio USD. Für 2011 will ABB die Kosten noch einmal um 1 Mrd USD reduzieren. Nach die Akquisition von Baldor Electric im Januar abgeschlossen wurde, wird Baldor sei Ende Januar in der Division Industrieautomation und Antriebe integriert.
Weitere Nachfragebelebung erwartet
ABB rechnet für 2011 in allen Regionen mit einer weiteren Belebung der Nachfrage nach Energie- und Automationslösungen. Dabei würden die Schwellenmärkte erneut wichtige Wachstumsmotoren sein, aber auch in den entwickelten Märkten werde mit einem Nachfragewachstum gerechnet. Gleichzeitig geht ABB davon aus, dass sich aktuelle Wettbewerbstrends im Jahresverlauf 2011 und darüber hinaus fortsetzen werden. So werde der Aufbau von Kapazitäten im Sektor der energietechnischen Ausrüstung weiterhin Preisdruck auf die Lieferanten ausüben. Dieser werde nach Beginn der Nachfrageerholung voraussichtlich noch einige Quartale anhalten. (awp/mc/ss/upd/ps)