Zürich – ABB ist auch im dritten Quartal 2023 deutlich gewachsen und hat den Gewinn klar gesteigert. Der Konzern erhöht seine Ziele für das gesamte Jahr daher erneut.
Wie ABB am Mittwoch mitteilte, nahm der Konzern von Juli bis September Aufträge im Wert von 8,05 Milliarden US-Dollar ein. Das sind zwar 2 Prozent weniger als im Vorjahr, bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte aber 2 Prozent mehr.
Gestützt auf den hohen Auftragsbestands und dank höherer Verkaufspreise stieg der Umsatz erneut klar an. Er zog um 8 Prozent auf 7,97 Milliarden Dollar an, bereinigt ergab sich gar ein Plus von 11 Prozent. Damit nimmt ABB immer noch mehr Aufträge entgegen, als abgearbeitet werden. Das sogenannte «Book-to-bill-Verhältnis» lag laut den Angaben von ABB zuletzt bei 1,01.
Hoher Profit dank vollen Anlagen
Die hohen Volumen schlugen sich in klar verbesserten Gewinnzahlen nieder. Der operative Gewinn (EBITA) etwa nahm um 13 Prozent auf 1,39 Milliarden Dollar zu und die entsprechende Marge um 0,8 Prozentpunkte auf 17,4 Prozent. Laut ABB konnten zudem mit Preiserhöhungen die steigenden Arbeitskosten und negative Effekte aus Devestitionen mehr als ausgeglichen werden.
Der Reingewinn wurde mit 882 Millionen US-Dollar gar mehr als verdoppelt. Hier spielten Sondereffekte mit rein: Einerseits kam ein Buchgewinn aus dem abgeschlossenen Verkauf der Division Power Conversion hinzu. Andererseits fiel eine Belastung vom Vorjahr im Zusammenhang mit einem Projekt in Südafrika weg.
China-Schwäche durch andere Länder aufgefangen
Für das Projekt- und Systemgeschäft vermeldete ABB eine «lebhafte» Nachfrage. Diese habe den Rückgang in Teilen des kurzzyklischen Geschäfts mehr als kompensiert, so ABB zum Geschäftsgang. Haupttreiber des Auftragswachstums sei der höhere Beitrag von Grossaufträgen gewesen, einschliesslich eines Auftrags im Geschäftsbereich Prozessautomation.
Geografisch gesehen lief es dem Unternehmen in der Region Americas gut, während in der Region Asien, Naher Osten und Afrika die Schwäche von China durch die gute Entwicklung andernorts ausgeglichen wurde. In Europa nahm der Bestellungseingang hingegen ab, was ABB sowohl auf eine tiefere Nachfrage als auch auf eine starke Vergleichsbasis aus dem Vorjahr zurückführt.
Prognosen erneut angehoben
ABB erhöht nach dem guten dritten Quartal die Prognosen für 2023 erneut. Der Konzern rechne nun mit einer EBITA-Marge im Bereich von 16,5 Prozent bis 17,0 Prozent. Bis anhin hatte ABB eine Marge von «mehr als 16 Prozent» versprochen.
Zudem rechnet ABB mit einem Wachstum des vergleichbaren Umsatzes im tiefen Zehnerbereich. Zuletzt wurde ein Umsatzplus von «mindestens 10 Prozent» versprochen.
Für das vierte Quartal stellt ABB ein Wachstum des Umsatzes im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich in Aussicht. Die EBITA-Marge dürfte etwas tiefer ausfallen als im dritten Quartal, bei rund 16 Prozent.
Die Aktien der ABB sackten am Mittwoch deutlich ab: Sie verloren zum Handelsschluss 6,5 Prozent auf 30.55 Franken. (awp/mc/pg)