ABB kündigt mit solidem Quartal Abspaltung von Robotics an

ABB kündigt mit solidem Quartal Abspaltung von Robotics an
Morten Wierod, CEO ABB. (Foto: ABB)

Zürich – Beim Technologiekonzern ABB kommt es zu einem weiteren Umbau. Nebst soliden Zahlen für das erste Quartal hat das Unternehmen überraschend die Trennung vom Geschäft mit Robotern angekündigt. Damit soll ABB ab kommenden Jahr nur noch aus drei Geschäftseinheiten bestehen.

Die Division Robotics soll über ein Spin-off als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht und der Erlös daraus den Aktionären als Sachdividende ausbezahlt werden, wie einst bei Accelleron.

ABB Robotics ist laut einer Mitteilung von ABB vom Donnerstag die Nummer 2 am Weltmarkt und würde eigenständig vom direkteren Vergleich mit den Konkurrenten profitieren. Ausserdem bestünden nur begrenzte Synergien zu den anderen Divisionen von ABB.

«Mehrwert» für ABB und Robotics
«Die Abspaltung schafft Mehrwert sowohl für die Division Robotics und als auch für ABB als Gesamtunternehmen», begründete CEO Morten Wierod diesen Entschluss an einer Telefonkonferenz. Die Sparte sei in ihren Märkten gut positioniert und befinde sich in guter Form.

Die Aktionäre sollen an der Generalversammlung 2026 über den 100-prozentigen Spin-off der Division befinden. Die Transaktion ist für das zweite Quartal 2026 vorgesehen. Robotics beschäftigte zuletzt rund 7000 Mitarbeitende und erzielte 2024 einen Umsatz von 2,3 Milliarden US-Dollar, etwa 7 Prozent des Konzernumsatzes.

Die Fertigungsautomation, also der verbleibende Teil des Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation, soll in die Geschäftseinheit Prozessautomation eingegliedert werden. ABB soll ab dem ersten Quartal 2026 demnach noch aus den drei Geschäftsbereichen Elektrifizierung, Antriebstechnik sowie eben Prozessautomation bestehen.

IPO E-Mobility bleibt pendent
Bekanntlich will ABB schon länger auch die Division E-Mobility über ein IPO an die Börse bringen. Wegen des schlechten Geschäftsgangs wurde dieses Vorhaben allerdings verschoben, bis es der Division wieder gut läuft. «Wir sind mit E-Mobility auf einem guten Weg, auch wenn es im laufenden Jahr noch keine IPO-Aktivitäten geben wird», meinte CEO Wierod dazu. Das IPO findet demnach frühestens im Jahr 2026 statt.

Mit dem Ergebnis des ersten Quartals 2025 zeigte sich der Konzernlenker zufrieden. Der Umsatz erhöhte sich auf vergleichbarer Basis um 3 Prozent auf 7,94 Milliarden US-Dollar und der Auftragseingang um 5 Prozent auf 9,21 Milliarden.

Der Umsatz habe zwar etwas unter den Erwartungen gelegen, hiess es zum Geschäftsverlauf. Mit Blick auf den Auftragseingang sei das Geschäftsumfeld indes robust gewesen. Zudem sei der Auftragsbestand weiter angestiegen. Allerdings hätten sich aufgrund der Unsicherheiten in Zusammenhang mit den Handelszöllen gegen Ende des Berichtsquartals längere Vorlaufzeiten bei Investitionsentscheidungen abgezeichnet.

Die Profitabilität hat sich derweil dank eines Immobilienverkaufs deutlich verbessert. Die operative Marge (EBITA) erhöhte sich um 2,3 Prozentpunkte auf 20,2 Prozent. Der Effekt aus dem Immobilienverkauf trug 1,7 Prozentpunkte dazu bei.

Prognosen mit Verweis auf erhöhte Unsicherheit bestätigt
Die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr 2025 werden unterdessen bestätigt. Demnach wird ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich und eine höhere Marge als im Vorjahr angepeilt. Für das laufende zweite Quartal wird ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes im mittleren einstelligen Bereich und eine «weitgehend stabile» EBITA-Marge gegenüber dem Vorjahr in Aussicht. Die Prognosen gelten «im Bewusstsein der gestiegenen Unsicherheiten im globalen Geschäftsumfeld».

«Uns ist bewusst, dass die Handelszölle zu steigender Unsicherheit für die globale Wirtschaft führen», so der CEO. «Wir richten unser Augenmerk auf das, was wir beeinflussen können, und ergreifen Massnahmen, damit wir unsere Marktposition und unsere Profitabilität behaupten können.» (awp/mc/ps)

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