Zürich – ABB ist das Geschäftsjahr 2023 in gestrecktem Galopp angegangen. So legten die Verkäufe prozentual klar im zweistelligen Bereich zu, während die Marge ebenfalls deutlich verbessert wurde. In der Folge wurden die Prognosen für 2023 erhöht.
Dass der Auftragseingang weniger stark zulegte als der Umsatz, beunruhigt ABB nicht sehr. Denn dieser legte immerhin zu, obwohl das Unternehmen noch im Februar einen Rückgang der Bestellungen im Vergleich zum starken Vorjahresquartal angekündigt hatte.
CEO Björn Rosengren bezeichnete denn auch das Startquartal von ABB als «stark» und die Nachfrage als «sehr gut». «Wir sind selber überrascht, wie hoch der Auftragseingang im ersten Quartal ausgefallen ist. Deshalb haben wir auch den Ausblick für das Gesamtjahr erhöht», so Rosengren.
Konkret erhöhte sich der Auftragseingang auf vergleichbarer Basis um 9 Prozent auf 9,45 Milliarden US-Dollar, wie der Hersteller von Industrierobotern, Ladestationen für E-Autos oder Automationslösungen am Dienstag mitteilte.
Einzig Robotik & Fertigungsautomation mit weniger Bestellungen
Die Kundenaktivitäten im ersten Quartal seien lebhaft gewesen, hiess es dazu. Drei von vier Geschäftsbereichen hätten zur positiven Entwicklung der Bestellungen beigetragen.
Der Rückgang an Bestellungen im Bereich Robotik & Fertigungsautomation von 20 Prozent macht Rosengren keine grossen Sorgen. «Ich bin happy mit der Performance von Robotics & Discrete Automation», sagte er anlässlich einer Telefonkonferenz, «sowohl was die Nachfrage betrifft als auch mit Blick auf die Marge.» Ausserdem seien mehr Bestellungen hereingekommen als noch im vierten Quartal 2022.
Noch etwas besser sieht die Situation beim Umsatz aus. Dieser zog auf vergleichbarer Basis um 22 Prozent an und erreichte 7,86 Milliarden US-Dollar. Man sei nicht mit signifikanten Engpässen in den Lieferketten konfrontiert gewesen, hiess es dazu unter anderem.
Hinsichtlich der Engpässe in den Lieferketten, welche global die Industrie seit längerem beschäftigt hatten, betonte der CEO, dass es im ersten Quartal wie schon im Schlussquartal 2022 keine signifikanten Behinderungen mehr gegeben habe.
Zuversichtlicher Blick nach vorn
Die Profitabilität wurde ebenfalls markant gesteigert. Der operative Gewinn EBITA legte um 28 Prozent auf 1277 Millionen Dollar zu und die entsprechende Marge um 2 volle Prozentpunkte auf 16,3 Prozent. Dies wurde mit den höheren Volumen und den höheren Preisen begründet. Der Reingewinn schnellte in der Folge mit Hilfe eines positiven Steuereffekts um 72 Prozent auf 1036 Millionen Dollar in die Höhe.
Für das zweite Quartal 2023 stellt ABB ein gegenüber dem Vorjahresquartal zweistelliges Wachstum des vergleichbaren Umsatzes in Aussicht sowie eine verbesserte EBITA-Marge von über 15,5 Prozent.
Die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr 2023 wurden erhöht. Demnach dürfte der vergleichbare Umsatz um mindesten 10 Prozent zulegen sowie eine EBITA-Marge von über 15,3 Prozent erreicht werden.
Von der Börse kommt für das Gezeigte Applaus. ABB schlossen am Dienstag 3,5 Prozent im Plus. (awp/mc/ps)