Acino-CEO Peter Burema.
Basel – Das erste Halbjahr 2012 des Pharma-Unternehmens Acino ist massgeblich durch die Akquisition des Cephalon/Mepha-Geschäfts Mitte Februar geprägt. Dabei verläuft die Integration nach Aussagen des Managements gut und verspricht ab 2013 bedeutende Synergie-Effekte. Für das Ganzjahr wurde die zuvor präzisierte Umsatz-Guidance bestätigt und eine Margenverbesserung in Aussicht gestellt. Das längerfristige Margenziel soll ab 2014 erreicht werden.
Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA stieg auf Basis effektiver Werte um 44% auf 16,8 Mio EUR und der EBIT um 21% auf 3,4 Mio. Die entsprechenden Margen sanken indessen auf 13,0% bzw. 2,6% nach 18,0% bzw. 4,3% in der Vorjahresperiode. Unter dem Strich wird ein Reingewinn von 3,1 Mio ausgewiesen, was einem Anstieg um 29% entspricht, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt.
Ohne Sondereffekte aus der Akquisition erreichte der EBITDA 23,4 Mio EUR, der EBIT 10,0 Mio und der Reingewinn 9,4 Mio. Die EBITDA- und EBIT-Marge belaufen sich auf 18,2 bzw. 7,8%. Der EBITDA auf vergleichbarer Basis ist laut Mitteilung bereinigt um die Anpassung der Bewertung erworbener Lagerbestände von 8,0 Mio sowie einmalige Aufwendungen von 0,9 Mio. Dem steht ein Gewinn aus dem Erwerb zu einem Preis unter dem Marktwert von 2,2 Mio gegenüber. Die Belastung aus Wechselkursschwankungen erreichte 0,8 Mio.
Umsatzverdoppelung – Neue Segmentsberichterstattung
Bereits Anfang Juli bekanntgegeben, wurde der Umsatz massgeblich akquisitionsbedingt knapp verdoppelt auf 128,9 Mio EUR. Infolge der Übernahme wurden die Segmentsberichterstattung entsprechend der strategischen Stossrichtungen neu gegliedert in die Bereiche Business-to-Consumer (BtC), Business-to-Business (BtB), Technologiemarketing und Produktion.
Im BtC-Bereich sind alle Direktmarketing-Aktivitäten zusammengefasst, was das seit 17. Februar 2012 konsolidierte Cephalon/Mepha-Geschäft umfasst. BtB beinhalten das Geschäft mit eigenentwickelten Produkten, das Technologiemarketing integrierte Dienstleistungen. Produktion umfasst Positionen, die den Segmenten nicht zurechenbar sind sowie Abweichungen gegenüber den Standardkosten.
Im BtC-Consumer-Geschäft wurde im ersten Semester ein Umsatz von 48,9 (VJ 0,3) Mio EUR erzielt, wobei 48,2 Mio aus der Akquisition stammen. Das BtB-Segment steigerte den Umsatz um 14% auf 48,0 Mio und das Technologie-Marketing um 40% auf 30,8 Mio. Der Deckungsbeitrag von BtC wird mit 9,3 Mio ausgewiesen, nach einem Verlust von 0,7 Mio in der Vorjahresperiode. BtB trug 18,0 Mio bei (+14%) und Technologie-Marketing 6,7 Mio (-21%). Der Rückgang wird auf akquisitionsbedingte Änderungen im Produktmix und anhaltenden Preisdruck bei Fentanyl zurückgeführt.
Integration auf Kurs – Synergie-Effekte
Die Integration des Cephalon/Mepha-Geschäfts ist laut Mitteilung auf Kurs. Ab 2013 werden zudem Synergien von bis zu 10 Mio EUR jährlich erwartet. Die Produktpipeline sei einerseits gestrafft worden, um den Bedürfnissen der BtC-Märkte besser Rechnung zu tragen; andererseits seien neue Projekte aus der Mepha-Produktpipeline aufgenommen worden. Das 2009 von Arpida erworbene Iclaprim werde nicht weiter entwickelt, da kein geeigneter Partner gefunden werden konnte.
Margensteigerung erwartet
Die EBITDA-Marge wird für das Gesamtjahr laut Mitteilung leicht höher als der zum Halbjahr erreichte Wert von 18,2% erwartet. Der Reingewinn für das Gesamtjahr 2012 werde zudem von steuerlichen Verlustvorträgen profitieren, die zu einem a.o. Ertrag von rund 8 Mio führen dürften. Acino bekräftigte ferner die im Juli angegebene Umsatz-Guidance. Demnach sollen die Verkäufe im oberen Bereich der ursprünglichen Bandbreite von 240-260 Mio EUR liegen.
Für 2013 und danach erwartet das Management weiterhin ein starkes Umsatzwachstum. Dank Wachstum und Synergie-Effekten wird für 2013 eine EBITDA-Marge erwartet, die das Resultat von 2012 auf vergleichbarer Basis übertreffen dürfte. Im Weiteren wird das längerfristige Profitabilitätsziel bestätigt und erwartet die angestrebte EBITDA-Marge von 25% ab 2014 zu erreichen. (awp/mc/upd/ps)