Jean-Paul Clozel, CEO Actelion. (Copyright: Actelion)
Allschwil – Das Biopharma-Unternehmen Actelion hat sich in den ersten neun Monaten entsprechend den Erwartungen des Managements und der Analysten entwickelt. So wurde die bisherige Guidance für das Gesamtjahr denn auch bekräftigt. Darüber hinaus zeigt sich die Firmenleitung zuversichtlich für die demnächst zu publizierenden Detailergebnisse der SERAPHIN-Studie für den Tracleer-Nachfolger Macitentan und plant, Zulassungsanträge noch dieses Jahr einzureichen. Weiter wird das laufende Aktienrückkaufprogramm beschleunigt.
Der Produktumsatz stieg in der Berichtsperiode gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 1% auf 1,30 Mrd CHF. In Lokalwährungen (LW) ging der Umsatz hingegen um 3% zurück, teilte Actelion am Donnerstag mit. Somit profitierte Actelion von einem positiven Wechselkurseffekt von 4 Prozentpunkten (PP). Der FX-Effekt wird von CFO Andrew Oakley im Q3 auf +9 PP beziffert. Im Schlussquartal werde sich dieser positive Effekt abschwächen.
Leicht rückläufige Tracleer-Verkäufe
Der Umsatz mit dem Hauptprodukt Tracleer erreichte in den ersten neun Monaten 1,13 Mrd CHF. In LW sanken die Verkäufe um 4%. Der Rückgang wird auf die Wettbewerbssituation in den USA sowie Preiskürzungen in anderen Regionen zurückgeführt. Das zugrundeliegende Mengenwachstum (+1%) wurde von Japan, Europa und anderen Märkten getragen.
Ventavis trug in der Berichtsperiode 85,1 Mio CHF (-3% in LW) zum Umsatz bei, Veletri 18,9 Mio nach 10,9 Mio im Vorjahr und Zavesca 62,5 Mio, nach 51,2 Mio.
Der US-GAAP EBIT wird mit 359,0 Mio CHF ausgewiesen; in der Vorjahresperiode resultierte ein Verlust von 85,6 Mio. Der Kerngewinn ohne Veränderung der Wertberichtigung für nicht gesicherte Forderungen erreicht 443,6 Mio (+14% in CHF; +7% in LW). Ansonsten wird der Kerngewinn mit 465,8 Mio CHF um 20% höher ausgewiesen (+13% in LW). Der Gewinn je Aktie nach US-GAAP und vollständig verwässert wird mit 2,26 CHF angegeben, nach -1,52 CHF in der Vorjahresperiode. Der Reingewinn erreicht 268,3 Mio, nach einem Verlust von 180,7 Mio. Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Actelion die Erwartungen der Analysten erfüllt.
«Wesentliche Fortschritte erzielt»
«In den ersten neun Monaten 2012 hat Actelion wesentliche Fortschritte erzielt. Wir sind dabei, unser Kostensparprogramm rasch umzusetzen und uns auch weiterhin auf Macitentan zu konzentrieren», wird CEO Jean-Paul Clozel in der Mitteilung zitiert.
Die Restrukturierungskosten belasteten die Quartalsrechnung mit 5,1 Mio CHF. Insgesamt wird mit einem Aufwand von 8-9 Mio gerechnet. Die ausstehenden Forderungen aus Südeuropa haben sich laut CFO Oakley im Q3 wenig verändert und belaufen sich weiterhin auf rund 160 Mio EUR.
Beschleunigung des Aktienrückkaufprogramms
Im dritten Quartal 2012 habe Actelion damit begonnen, sein laufendes Aktienrückkaufprogramm zu beschleunigen, heisst es weiter. Das 800 Mio CHF umfassende Programm soll nun in den kommenden zwölf Monaten abgeschlossen werden.
Per Ende September verfügte das Unternehmen über liquide Mittel und Bareinlagen von 1,5 Mrd CHF. Zudem werden 11,7% eigene Titel gehalten.
Zuversicht für Macitentan
COO Otto Schwarz gibt sich zuversichtlich für die mit Spannung erwartete Publikation der Detaildaten aus der SERAPHIN-Studie für den Tracleer-Nachfolger Macitentan. Die Daten werden im Rahmen der Fachkonferenz CHEST am 23. Oktober um 16.30 Uhr Lokalzeit in Atlanta/Georgia vorgestellt: «Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden Wochen die Zulassungsanträge für diesen neuartigen Endothelin-Rezeptor-Antagonisten bei den Gesundheitsbehörden in den Vereinigten Staaten, in Europa und der Schweiz einreichen werden», so der COO. Macitentan soll unter dem Markennamen «Opsumit» lanciert werden.
Ebenfalls im Bereich pulmonale arterielle Hypertonie läuft für Selexipag die Patientenrekrutierung für die Phase-III-Studie GRIPHON. Ergebnisse aus den Tests mit 1’150 Patienten werden Mitte 2014 erwartet, Zwischenergebnisse Mitte 2013.
Guidance bestätigt
CFO Oakley bestätigt im weiteren die bisherige Guidance in LW für die Jahre 2012 bis 2015. Demnach wird für das Gesamtjahr 2012 weiterhin mit einem Wachstums des Kerngewinns im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet. Beim Produktumsatz wird für 2012 ein Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich erwartet.
Auch der Ausblick für das kommende Jahr bleibt unverändert. Der Kerngewinn 2013 soll auf dem höheren Niveau (in lokalen Währungen) unverändert bleiben. Für 2014 ist die Rückkehr zu einstelligem und für 2015 zu zweistelligem Wachstum geplant. (awp/mc/upd/ps)