Actelion-CEO Jean-Paul Clozel. (Copyright: Actelion).
Allschwil – Actelion lanciert im Rahmen seiner Anfang Mai 2012 vorgestellten Wertschöpfungsstrategie ein Kostensparprogramm. Mit der Initiative soll sichergestellt werden, dass das Unternehmen die beträchtlichen Wachstumsmöglichkeiten in seinem Kerngeschäft im Bereich pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) voll ausschöpfen kann, wie das Biopharma-Unternehmen in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt.
Demnach will Actelion mit dem Kostensparprogramm den zahlreichen Herausforderungen begegnen, mit denen sich das Unternehmen derzeit konfrontiert sieht. Hierzu zählen die anhaltende Stärke des Schweizer Frankens, die wachsende Konkurrenz in den Vereinigten Staaten und das schwierige Preis- und Rückerstattungsumfeld in Europa.
Neuausrichtung der F&E-Aktivitäten
Gleichzeitig richtet das Unternehmen seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten neu aus und wird sich künftig auf seltene Krankheiten und Arzneimittelspezialitäten konzentrieren. Mittelfristig soll so ein zweites Standbein seines Spezialitätengeschäfts aufgebaut werden. Mit diesen Massnahmen will das Unternehmen ausreichend Spielraum für Investitionen schaffen, um seine Chancen im Bereich pulmonale arterielle Hypertonie optimal nutzen zu können.
«Weichen für künftiges Wachstum stellen»
Dr. Jean-Paul Clozel, Chief Executive Officer von Actelion, kommentierte: «Wir müssen heute die entscheidenden Weichen für unser künftiges Wachstum stellen. Wir werden die Ertragskraft unseres Geschäfts aufrechterhalten, indem wir langfristige Wachstumschancen nutzen und gleichzeitig kurzfristige Massnahmen zur Ertragssteigerung ergreifen.» Die Neuausrichtung der Forschung & Entwicklung (F&E) von Actelion dürfte in geringeren und gezielteren Ausgaben für F&E-Projekte resultieren. Im Zuge der Überprüfung des F&E-Portfolios werden Projekte, die nicht mit der neuen Strategie im Einklang stehen, entweder eingestellt oder für Partnerschafts- oder Lizenzabkommen freigegeben.
Bis zu 115 Stellen in der Schweiz betroffen
Die Kostensparmassnahmen werden Ende 2012 zu greifen beginnen und 2013 verstärkte Wirkung zeigen. Mit der Neuausrichtung der Pipeline werden organisatorische Anpassungen einhergehen. Aufgrund des Kostensparprogramms können voraussichtlich bis zu 135 Stellen in Forschung & Entwicklung und Administration eingespart werden. Davon könnten etwa 115 Stellen in Allschwil, Schweiz, betroffen sein, wo diese Funktionen in erster Linie domiziliert sind. Die globalen Schlüsselfunktionen von Actelion werden auch weiterhin am Hauptsitz des Unternehmens in der Schweiz untergebracht sein.
Einmaliger Restrukturierungsaufwand
Actelion ist bestrebt, die voraussichtliche Zahl der Stellenstreichungen durch natürliche Fluktuation, Frühpensionierungen und vergleichbare Massnahmen zu reduzieren. Das Unternehmen hat ein Konsultationsverfahren mit der Arbeitnehmervertretung in Allschwil eingeleitet. Nach Beendigung des Konsultationsprozesses beabsichtigt Actelion einen Sozialplan vorzulegen und das Programm vor Ende 2012 zum Abschluss zu bringen. Dementsprechend wird ein einmaliger Restrukturierungsaufwand anfallen, dessen Umfang zum Teil erst nach Abschluss des Konsultationsverfahrens mit der Arbeitnehmervertretung feststehen und der in der Bilanz 2012 ausgewiesen werden wird.
Stagnierende Kerngewinne 2012 und 2013 erwartet
Gemäss Guidance vom Mai 2012 wird Actelion 2012 und 2013 stagnierende Kerngewinne (in lokalen Währungen) verzeichnen, bevor ab 2014 wieder mit einem Wachstum des Unternehmensgewinns gerechnet werden kann. Das Unternehmen wird anlässlich der Bekanntgabe der Halbjahresergebnisse am Donnerstag, dem 19. Juli 2012, einen Überblick über die Geschäftsentwicklung geben.