Actelion mit markant höherem Kerngewinn
Actelion-CEO Jean-Paul Clozel. (Foto: Actelion)
Allschwil – Das Biopharma-Unternehmen Actelion hat sich im ersten Halbjahr 2013 besser entwickelt als vom Management ursprünglich erwartet. Die Unternehmensleitung erhöht deshalb – wie in Aussicht gestellt – die Prognosen für das Gesamtjahr. Etwas nach unten angepasst wurden aber in der Folge die Ausblicke für 2014 und 2015. Das Zulassungsverfahren für Opsumit verläuft zudem weiterhin planmässig.
Der Produktumsatz stieg im ersten Halbjahr um 3% auf 884,1 Mio CHF; in Lokalwährungen (LW) betrug der Anstieg ebenfalls 3%. Davon entfielen 766,9 Mio (+2% in CHF; +3% in LW) auf das Hauptprodukt Tracleer, das bei Lungenhochdruck (pulmonale arterielle Hypertonie, PAH) eingesetzt wird, teilt Actelion mit.
EBIT + 14 %, Kerngewinn + 17 %
Der Betriebsgewinn EBIT nach US-GAAP wird mit 262,1 Mio CHF um 14% höher ausgewiesen (+15% in LW). Der Kerngewinn ohne Veränderung der Wertberichtigungen auf nicht gesicherte Forderungen betrug 330,7 Mio (+17% in CHF; +18% in LW). Der Reingewinn erreichte 199,5 Mio. Dies entspricht einem vollständig verwässerten Gewinn je Aktie von 1,73 CHF (+18%); 6% dieses Zuwachses werden auf das noch laufende Aktienrückkaufprogramm zurückzuführt. Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Actelion die Markterwartungen meist übertroffen, auch die Guidance-Anpassungen wurden erwartet.
Tracleer-Verkäufe insgesamt höher – Nachfolger auf Kurs
Die Entwicklung der Tracleer-Verkäufe wurde in der Berichtsperiode von unterschiedlichen Faktoren geprägt, derweil der Nachfolger Opsumit auf Kurs ist. Die Zulassungsverfahren für Opsumit in den USA, der Europäischen Union und anderen Ländern verlaufen wie geplant, so dass eine erste Markteinführung im Herbst möglich ist», sagte CEO Jean-Paul Clozel im Gespräch mit AWP.
In den USA nahm der Marktanteil von Tracleer laut Mitteilung weiter ab und die Patientenzahlen gingen zurück. Dem sei eine marginale Zunahme der Lagerbestände bei den Grosshändlern gegenüber gestanden. Zudem seien die Verkaufspreises um 4% angehoben worden. In Europa mussten hingegen Preissenkungen von 3% gewährt werden. In Japan stieg die Absatzmenge aufgrund der anhaltend starken Nachfrage auf Patientenseite bei nahezu gleichbleibenden Preisen um 10%.
Unter den weiteren Produkten verzeichnete Ventavis einen Umsatzrückgang um 5% auf 53,2 Mio CHF, was auf einen stärkeren Wettbewerbsdruck zurückgeführt wird. Zavesca (+18% auf 47,7 Mio) und Veletri (+27% auf 14,5 Mio) legten hingegen zu.
Strategie-Überprüfung für S1P-Rezeptoren
Im Bereich der S1P-Rezeptor-Modulatoren wird aufgrund «ermutigender Ergebnisse» mit dem Nachfolgeprodukt für Ponesimod die Entwicklungsstrategie für immunologische Erkrankungen überprüft. So werde eine Phase-III-Studie mit Ponesimod in der Indikation Psoriasis so lange zurückgestellt, bis alle Daten des laufenden Phase-I-Programms mit dem Wirkstoff der zweiten Generation vollständig ausgewertet seien, heisst es.
Das Nachfolgeprodukt könnte sich massgeblich von anderen S1P-Rezeptor-Modulatoren unterscheiden. Konkret erforderten Medikamente der Klasse wie Gilenya bei Multipler Sklerose von Novartis bei der Verabreichung der ersten Dosis eine Überwachung des Patienten. «Eine solche Überwachung könnte mit dem Ponesimod-Nachfolger nicht mehr nötig sein», so CEO Clozel weiter.
Guidance 2013 angehoben – Prognosen 2014/15 gesenkt
Infolge der Entwicklung im ersten Halbjahr hat das Management die Guidance für 2013, wie in Aussicht gestellt, angehoben. Es werde davon ausgegangen, «dass das für 2014 prognostizierte Wachstum bereits im laufenden Jahr einsetzen und das Wachstum des Kerngewinns im Jahr 2013 in lokalen Währungen den zweistelligen Prozentbereich erreichen wird», sagt CFO Andrew Oakley. Entsprechend wurden die Prognosen für 2014/15 gesenkt. Allerdings sieht der CFO auch dort Aufwärtspotenzial, «sofern sich die Opsumit-Verkäufe besser entwickeln als ursprünglich angenommen».
Weiter ist das Kostensparprogramm gemäss CFO Oakley «grundsätzlich» abgeschlossen und werde das laufende Aktienrückkaufprogramm planmässig beendet. Keine News gibt es im Streitfall mit Asahi Kasei um Fasudil, wo ein Entscheid zum eingereichten Rekurs weiterhin dieses Jahr fallen könnte. (awp/mc/pg)