Jean-Paul Clozel, CEO Actelion. (Copyright: Actelion)
Allschwil – Das Biopharma-Unternehmen Actelion hat in den ersten neun Monaten 2014 den Umsatz deutlich gesteigert und den Gewinn überdurchschnittlich verbessert. Die vergleichsweise stärkere Zunahme des Gewinns ist einerseits auf unterproportional höhere Kosten und andererseits auf die Auflösung von Rückstellungen für Rabatte aus Patientenprogrammen zurückzuführen. In der Folge hat das Management die Kerngewinn-Prognosen für das Gesamtjahr erhöht. Derweil kommt die Produktpipeline voran.
Der Umsatz nahm in den ersten neun Monaten gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 13% auf 1,49 Mrd CHF zu. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) stiegen die Verkäufe gar um 17%, wie das Allschiler Unternehmen am Dienstag mitteilt. Auf das derzeitige Hauptprodukt Tracleer gegen Lungenbluthochdruck (PAH) entfiel ein Umsatz von 1,15 Mrd, was einer Zunahme um 1% entspricht (+5% zu kWk).
Starke Verkaufsdynamik des Medikaments Opsumit
Das Ende 2013 in den USA und Anfang dieses Jahres in Europa lancierte Nachfolge-Medikament Opsumit erzielte Verkäufe von 112 Mio CHF. Chief Operating Officer Otto Schwarz bezeichnet die Verkaufsdynamik des neuen PAH-Medikaments in der Mitteilung als «weiterhin stark». «Wir gewinnen Marktanteile bei den Endothelin-Rezeptor-Antagonisten hinzu und sind dabei, das Produkt kontinuierlich in allen wichtigen Märkten einzuführen», so der COO. Bisher sei Opsumit in 16 Märkten lanciert worden.
Die weiteren Produkte – Veletri, Ventavis, Valchlor, Zavesca und Sonstiges – kamen auf einen Umsatz von 223 Mio CHF, gegenüber von 184 Mio im Vorjahr.
Führungsposition bei PAH stärken
«Actelion macht weiter bedeutende Fortschritte», fasst CEO Jean-Paul Clozel die Entwicklung in den ersten neun Monaten zusammen. «Wir sind dabei, Opsumit weltweit erfolgreich einzuführen und für Selexipag steht die Einreichung der Registrierungsunterlagen bei den Gesundheitsbehörden in der Europäischen Union und den USA kurz bevor.» Mit diesen zwei neuen Molekülen könne das Unternehmen die Führungsposition bei PAH stärken, so der CEO weiter.
Überdurchschnittliche Gewinnentwicklung
Der für Actelion wichtige Kerngewinn (Kern-Betriebsgewinn) stieg um 27% auf 630 CHF bzw. um +34% zu kWk. Darin enthalten sind Auflösungen von Rabattrückstellungen in den USA aus Patientenprogrammen von netto 63 Mio (zu kWk). Unter Ausrechnung dieses Effektes nahm der Kerngewinn gemäss Mitteilung noch um 21% zu. CFO André C. Müller erklärt die Zunahme des bereinigten Kerngewinns mit «starken Produktumsätzen und anhaltender Kostenkontrolle». Der Kern-Betriebsaufwand nahm so um deutlich unterdurchschnittliche 4% (+7% zu kWk) auf 858 Mio CHF zu, wobei 254 Mio (+1%; +3% zu kWk) auf den Kernaufwand für die Forschung und Entwicklung entfielen.
Der Kerngewinn pro Aktie wird mit 4,77 CHF angegeben nach 3,54 CHF im Vorjahr (+35%; +42% zu kWk). Dabei wurde die Vorjahreszahl unter Verwendung aktueller Steuersätze angepasst. Der Kern-Reingewinn wird mit 554 Mio CHF um 36% (+43% zu kWk) und der Reingewinn mit 566 Mio um 86% (+97% zu kWk) höher ausgewiesen.
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Actelion die Erwartungen der Analysten auf Umsatzebene erfüllt, wobei Opsumit leicht über den Erwartungen lag; auf Kerngewinnebene wurden die Analystenprognosen übertroffen.
Guidance erhöht
Das Unternehmen hat vor dem Hintergrund der Gewinnentwicklung in den ersten neun Monaten die Guidance erhöht. Neu wird für 2014 ein Wachstum des Kerngewinns von «leicht über 20%» (zu kWk) erwartet. Zuvor ging Management von einem Mindestwachstum des Kerngewinns zwischen 10 und 20% aus.
Unter Ausschluss der Auswirkungen der Auflösung der Rabattrückstellungen in den USA, erwarte Actelion ein Wachstum des Kerngewinns zwischen 10 und 20% (kWk). Bisher lautete die entsprechende Prognose auf ein Plus mindestens im tiefen zweistelligen Bereich. Für 2015 soll die Guidance unverändert zu Beginn des nächsten Jahres neu überdacht werden. (awp/mc/pg)