Andrew Rybicki, CEO und VRP Advanced Digital Broadcast (ADB). (Bild: ADB)
Genf – Das Westschweizer Unternehmen Advanced Digital Broadcast (ADB) hat ein schlechtes Geschäftsjahr hinter sich: Der Umsatz ging deutlich zurück und auf Stufe EBIT und Konzernergebnis fiel ADB in die Verlustzone zurück. Konkrete Aussagen zum laufenden Geschäftsjahr macht das Management keine.
ADB konnte 2013 weniger Settopboxen und Produkte für Multimediaanwendungen verkaufen. Der Umsatz ging um rund 17% auf 373,5 Mio USD zurück. Das Unternehmen bestätigte damit am Donnerstag die provisorische Umsatzzahl, die es Ende Januar bekannt gegeben hatte. Erstmals in der Geschichte des Unternehmens habe ADB im zweiten Halbjahr weniger Umsatz erzielt als im ersten. Das Unternehmen habe jedoch keine Kunden verloren, heisst es in der Mitteilung. Schlüsselkunden hätten jedoch ihre Lagerbestände aufgebaut, was den Umsatz von ADB vorübergehend geschmälert habe.
Zudem war der Fokus auf Europa, wo ABD 93,1% des Umsatzes erzielt, ein Nachteil. Der Markt sei im Unterschied zum globalen Markt leicht rückläufig gewesen. Ausserhalb von Europa kann ADB für 2013 Verkäufe in der Höhe von 6,5% des Umsatzes in Amerika und von 0,4% in Asien vermelden.
Von der Bedeutung der einzelnen Produkten her veränderte sich ADB 2013 kaum: Am wichtigsten sind nach wie vor Geräte für den Digital-TV-Markt (Settopboxen), die 62% des Umsatzes ausmachen. Breitband-Geräte kommen auf einen Anteil von 27%, das Servicegeschäft auf 11%. Nach wie vor ist ADB abhängig von Grosskunden: Die zehn grössten Abnehmer steuern 79% zum Umsatz bei.
Bruttogewinnmarge nur leicht tiefer
Im Zuge des Umsatzminus nahm auch der Bruttogewinn um beinahe 19% auf 108,7 Mio USD ab. Die Marge von 29,1% fällt allerdings nur leicht tiefer aus als im Vorjahr.
Beim EBIT und beim Konzernergebnis fällt das Unternehmen zurück in die Verlustzone, wo es bereits im vorletzten Jahr war. Das Minus beim EBIT beläuft sich auf 5,8 Mio USD. Unter dem Strich weist das Unternehmen einen Konzernverlust von 7,9 Mio USD aus. Zum Vergleich: 2012 hatte ADB einen EBIT von 13,6 Mio USD und einen Reingewinn von 8,5 Mio erzielt.
Hauptgrund für die negative Entwicklung ist laut der Mitteilung eine Wertberichtigung von 9,4 Mio USD auf das im Jahr 2006 übernommene Unternehmen Vidiom. Bereits im Geschäftsjahr 2009 tätigte ADB Abschreibungen von gut 8 Mio USD auf diese Übernahme. Zudem hätten zusätzliche Aufwendungen für Reorganisationen in der Höhe von 1,7 Mio den EBIT belastet.
Kosten schon deutlich reduziert
Ohne diese Effekte hätte laut der Mitteilung ein EBIT von 5,3 Mio USD und eine Marge von 1,4% resultiert. Die Kosten für Forschung und Entwicklung konnten um 7%, jene für den Marketing/Administration um fast 14% reduziert werden. «Die Organisation reagierte schnell», wird Verwaltungsratspräsident Andrew Rybicki in der Mitteilung zitiert. Laut CEO Peter Balchin wurden im dritten Quartal verschiedene Programme gestartet, um das Unternehmen effizienter zu machen. «Die Resultate sind zum Teil schon ersichtlich, zum Teil werden sie erst auf lange Sicht zu sehen sein.»
Keine Aussagen macht ADB zur Entwicklung im laufenden Jahr. In Übereinstimmung mit der 2012 beschlossenen Richtlinie werde auch für das laufende Jahr keine Guidance ausgegeben, heisst es. Auf die Ausschüttung einer Dividende wird, wie schon in den beiden Vorjahren, verzichtet. (awp/mc/ps)