Genf – Das Biotechunternehmen Addex hat im zweiten Quartal 2021 wichtige Studien auf den Weg gebracht und daher einen grösseren Verlust verbucht. Da das Unternehmen noch keine eigenen Mittel auf dem Markt hat, spielen die Zahlen selbst aber nur eine untergeordnete Rolle. Wichtiger sind die Pipeline-Fortschritte sowie die verfügbaren liquiden Mittel.
Die Barmittelbestände per Ende Quartal beziffert die Gesellschaft in einer Medienmitteilung vom Donnerstag auf 18,1 Millionen Franken. Zum Ende des ersten Quartals lagen sie noch bei 25,2 Millionen. «Mit den Mitteln sind wir bis zum dritten Quartal 2022 finanziert und können unsere Projekte mit Dipraglurant vorantreiben», erklärte Addex-CEO Tim Dyer im Gespräch mit AWP.
Gleichzeitig stellt der Unternehmenschef klar, dass Addex mittelfristig frische Mittel brauchen werde. «Um die Verwässerung für die bereits bestehenden Aktionäre auf ein Minimum zu reduzieren, halten wir Ausschau nach Alternativen wie etwa möglichen Partnern.»
Studien gestartet
Bei den Ausgaben machte sich der Start der zulassungsrelevanten Studie mit dem Addex-Kandidaten Dipraglurant gegen Dyskinesie bei Parkinson zum Ende des zweiten Quartals bemerkbar. So lagen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung mit 3,7 Millionen Franken um 1 Millionen über dem ersten Quartal. Die allgemeinen und administrativen Kosten nahmen gegenüber dem Auftaktquartal um 0,5 Millionen auf 1,8 Millionen Franken zu. Dies habe vor allem mit höheren Honoraren zu tun gehabt. Entsprechend stieg der Nettoverlust auf 4,7 Millionen (Q1 -2,6 Mio).
Während Addex die Dipraglurant-Studie gegen Dyskinesie bei Parkinson selbst durchführt, wurde die klinische Phase-II-Studie mit ADX71149 zur Behandlung von Epilepsie vom Partner Janssen Pharmaceuticals ebenfalls im Juni aufgegleist.
Noch im dritten Quartal 2021 soll dann eine Phase-IIa-Studie mit Dipraglurant zur Behandlung von Blepharospasmus (unkontrolliertes Zusammenpressen oder Zucken der Augenlider) beginnen, wie das Biotechunternehmen ankündigte. Daten könnten dann bereits im vierten Quartal vorliegen. «Da es sich um eine vergleichsweise kleine Studie handelt, können wir auch sehr schnell die ersten Daten generieren», sagte Dyer.
Mit Blick auf mögliche Partnerschaften verwies Dyer auf einige der bereits weiter fortgeschrittenen prä-klinischen Programme. «Wir haben eine Reputation, dass wir speziell bei diesen Kandidaten Partnerschaften eingehen und sind entsprechend in Gesprächen.»
Insgesamt dürfte dann aber vor allem das kommende Jahr für Addex wichtig werden. Immerhin stünden Daten aus der Dipraglurant-Studie gegen Dyskinesie bei Parkinson an, aber auch der Partner Janssen dürfte dann Daten liefern. (awp/mc/ps)
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