Adecco 2011: Umsatz steigt auf 20,55 Mrd Euro

Adecco 2011: Umsatz steigt auf 20,55 Mrd Euro

Adecco mit vorsichtigem Blick in die Zukunft. (Foto: Adecco)

Glattbrugg – Adecco ist im Geschäftsjahr 2011 im zweistelligen Bereich gewachsen, wobei sich das Wachstumstempo im Jahresverlauf mehr und mehr abgeflacht hat. Dank guter Kostenkontrolle konnte die operative Marge leicht gesteigert werden. Dank einem klar höheren Reingewinn wird auch die Dividende markant angehoben. Angesichts eines verhaltenen Starts ins neue Jahr – die Umsätze sind im Januar leicht geschrumpft – bleibt der Ausblick vorsichtig.

Der Umsatz wurde um 11% auf 20,55 Mrd EUR gesteigert, auf organischer und vergleichbarer Basis waren es +10%. Den negativen Währungseffekt beziffert das Unternehmen auf -1%. Im vierten Quartal setzte der Personalvermittler 5,19 Mrd um, was organisch einem Plus von 3% entspricht. Damit hat sich das Wachstumstempo im Jahresverlauf deutlich abgeschwächt: In den ersten drei Quartalen lagen die Werte noch bei +18%, +13% bzw. +7%.

Tiefere Bruttomarge
Die Bruttomarge fiel im Berichtsjahr (organisch) um 60 Basispunkte auf 17,4%, wie das Unternehmen mitteilte. Dank strikter Kontrolle seien die Kosten organisch lediglich um 4% gestiegen. Bei einem EBITA von 814 Mio EUR (+14%) ergab sich auf vergleichbarer Basis eine um 10 Basispunkte höhere EBITA-Marge von 4,0%. Unter Ausklammerung von Kosten in der Höhe von 20 Mio für die Integration von MPS und DBM lag die Marge bei 4,1%. Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) beim Umsatz in etwa getroffen, bei den Gewinnziffern leicht übertroffen.

Deutliche höhere Dividende
Der operative und der Reingewinn konnten um 14% bzw. 23% auf 763 Mio EUR bzw. 519 Mio gesteigert werden. Entsprechend soll die Dividende gemäss Antrag des Verwaltungsrates auf 1,80 (1,10) CHF pro Aktie erhöht werden.

Geographisch breit abgestütztes Wachstum
«Der Bereich General Staffing, vor allem im Industriesegment, hat weiter am meisten zum Wachstum beigetragen», wird Adecco-CEO Patrick De Maeseneire in der Mitteilung zitiert. «Das Wachstum im Bereich Professional blieb moderat». Geografisch gesehen seien die Wachstumsraten in Deutschland, Österreich, Italien und den Schwellenländern klar im zweistelligen Bereich ausgefallen. Frankreich und Nordamerika wuchsen organisch um 10 bzw. 8%. In Japan und den Benelux-Staaten war das Wachstum gemäss dem CEO etwas langsamer, aber noch immer besser als der Markt.

Herausfordernde Märkte in UK, Irland und Iberien
Als klar herausfordernder bezeichnet er die Märkte Grossbritannien, Irland und Iberien, wo die Umsätze im zweiten Semester 2011 rückläufig waren. Mit den hohen Arbeitslosenraten seien dort die Möglichkeiten für Preiserhöhungen limitiert gewesen und die Bruttomarge sei vom Business-Mix beeinträchtigt worden.

Im vierten Quartal blieben die Umsätze in den wichtigsten Märkte Frankreich und Nordamerika – zusammen erreichen sie knapp die Hälfte des Umsatzes – im Vorjahresvergleich unverändert. Die EBITA-Marge in Frankreich lag bei 4,3%, in Nordamerika bei 5,2%. Mit Blick auf die Business-Lines ergab sich innerhalb von General Staffing (+3%) ein Wachstum des Teilbereichs Industrial von 2%, wogegen der Bereich Office um 5% zulegte. Das Professional Staffing setzte 4% mehr um als im Vorjahresquartal.

Start ins neue Jahr knapp unter Niveau des Vorjahres
Bezüglich der weiteren Aussichten gibt sich der Personalvermittler etwas vorsichtiger. Im vierten Quartal 2011 habe sich die Wachstumsverlangsamung – allerdings von einer hohen Vergleichsbasis 2010 ausgehend – fortgesetzt. Im Januar 2012 hat sich der Umsatz dagegen auf vergleichbarer Basis um 1% vermindert. Während Deutschland und Österreich weiter im zweistelligen Bereich zugelegt hätten, habe sich das Wachstum in den meisten übrigen europäischen Ländern weiter verlangsamt. In Amerika sei ein leichtes Umsatzwachstum erzielt worden, während die Schwellenländer weiterhin gut zugelegt hätten.

Wachstumschancen wahrnehmen
Adecco sieht sich solid positioniert für die Zukunft. Man werde Wachstumschancen auch künftig wahrnehmen, wobei weiterhin diszipliniertes Pricing und Kostenkontrolle eine hohe Priorität hätten. Adecco rechnet im ersten Semester 2012 mit zusätzlichen Restrukturierungskosten in Höhe von 10 Mio EUR zur weiteren Optimierung der Kostenbasis in Europa. 45 Mio EUR sollen im zweiten Semester für Restrukturierungen in Frankreich ausgegeben werden.

Bekräftigt wurde zudem einmal mehr das mittelfristige Ziel einer EBITA-Marge von über 5,5%. Adecco verfüge über das richtige Angebot, um dieses Ziel zu erreichen, so die Mitteilung.

Safran Group-CEO soll in den VR gewählt werden
Weiter kündigt Adecco Änderungen im Verwaltungsrat an. Der kommenden GV wird der Franzose Dominique-Jean Chertier, CEO der Safran Group, zur Zuwahl in das Gremium vorgeschlagen. (awp/mc/pg)


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