Patrick De Maeseneire, CEO Adecco. (Foto: Adecco)
Glattbrugg – Der Personalvermittler Adecco verzeichnet im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2013 auf Konzernstufe zwar weiterhin sinkende Umsätze, kann in ersten Ländern und Regionen aber langsam wieder zulegen. Entsprechend zeigt sich der Konzern relativ optimistisch für die weitere Zukunft und bestätigt sein mittelfristiges EBITA-Margenziel einmal mehr. Ein weiterer Aktienrückkauf ist ausserdem geplant.
Der Umsatz sank in der Berichtsperiode um 5% auf 4,93 Mrd EUR, auf organischer Basis waren es -3%. Die Wachstumsrate hat sich damit etwas besser entwickelt als in den Vorquartalen, waren die Umsätze doch organisch im ersten Quartal um 5% (adj.), im vierten Quartal um 6%, im dritten Quartal um 5% und im zweiten Quartal 2012 um 4% geschrumpft.
Industriegeschäft schwächelt
Im traditionelle Geschäft der Temporärvermittlung (General Staffing) nahm der Konzern mit 3,7 Mrd EUR (zu konstanten Währungen) 4% weniger ein. Relativ schwach war vor allem das Industriegeschäft mit einem Minus von 5%, wobei Frankreich noch um 13% und Italien sowie Deutschland/Österreich um je 1% zurückfielen. Nordamerika wuchs derweil um 3%. Im Bürosegment fiel der Umsatz zu konstanten Währungen um 2%.
Besser aufgestellt war das Fachkräftegeschäft (Professional Staffing). Dieses fiel zwar um 1% zu konstanten Währungen auf 1,1 Mrd EUR, wuchs organisch aber um 2%. Die Umsätze in Nordamerika etwa legten organisch um 4% zu, während sie in diesem Bereich in Frankreich um 5% fielen.
Bruttomarge verbessert
Die Bruttomarge legte in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahresquartal um 20 Basispunkte (BP) auf 17,9% zu, organisch waren es +30 Basispunkte, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der operative Gewinn (EBITA) vor Integrations- und Restrukturierungskosten stieg im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 4% auf 202 Mio EUR, nach Einmalkosten waren es +8% auf 200 Mio EUR. Die EBITA-Marge erreichte 4,1%. Beim Reingewinn ergab sich ein Plus von 12% auf 126 Mio EUR.
Insgesamt hat Adecco die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) bei Umsatz und EBITA in etwa erreicht und beim Reingewinn übertroffen. Diese rechneten mit einem Umsatz von 4,93 Mrd, einem EBITA (vor Restrukturierung) von 199 Mio und einem Reingewinn von 112 Mio EUR.
«Starke Performance»
«Wir haben eine starke Performance abgeliefert im zweiten Quartal», freut sich CEO Patrick De Maeseneire in der Mitteilung. Die Arbeitsmärkte würden sich in ganz Europa langsam stabilisieren.
Im Problemland Frankreich fielen die Umsätze insgesamt allerdings noch um 12%, wobei der Rückstand zu den Konkurrenten geringer werde, wie es heisst. Adecco hat hier vor einiger Zeit eine Restrukturierung eingeleitet und entsprechend viele Stellen abgebaut. Die EBITA-Marge konnte denn auch – die Restrukturierungskosten ausgeschlossen – um 80 Basispunkte auf 4,1% verbessert werden.
Weiterhin zuversichtlich
Bezüglich der weiteren Aussichten gibt sich Adecco unverändert zuversichtlich und bekräftigt in der Mitteilung das mittelfristig angepeilte Ziel einer EBITA-Marge von 5,5%. Ausgehend von den gegenwärtigen Trends und unter der Erwartung von aufgehellteren Wirtschaftsaussichten gegen das Jahresende hin gibt sich das Management weiterhin überzeugt, dass das Ziel bis 2015 erreicht werden kann.
Der Monat Juni habe organisch und um Handelstage bereinigt einen Umsatzrückgang von 2% gezeigt. Im Juli habe sich das Geschäft vergleichbar mit dem Vormonat weiterentwickelt. Die kontinuierliche Verbesserung im bisherigen Jahresverlauf sei für den Gesamtjahresausblick ermutigend, so Adecco weiter.
Neues Aktienrückkaufprogramm
Vor dem Hintergrund dieser Trends setzt Adecco weiter auf Preisdisziplin und Kostenkontrolle. Zudem werde weiterhin in organische Wachstums-Opportunitäten und die eigene IT-Plattform investiert. Die Verwaltungskosten erwartet das Management zu konstanten Wechselkursen im dritten Quartal auf dem Niveau des zweiten Jahresviertels. Adecco bekräftigt frühere Aussagen, wonach insgesamt 30 Mio EUR zur weiteren Optimierung der Kostenbasis investiert werden sollen – 13 Mio EUR davon seien im ersten Semester ausgegeben worden.
Ausserdem sei ein neues Aktienrückkaufprogramm über 250 Mio EUR geplant, da das alte bzw. laufende Programm über 400 Mio EUR mit zurückgekauften Aktien im Wert von rund 360 Mio EUR sich dem Abschluss nähert. (awp/mc/upd/ps)