Adecco mit organischem Wachstum von 4% im ersten Quartal
Adecco-CEO Alain Dehaze. (Foto: Adecco)
Zürich – Der Personaldienstleister Adecco ist im ersten Quartal 2016 etwas langsamer gewachsen als zum Ende des Vorjahres. Sorgen, dass sich das Wachstum noch weiter abschwächen könnten, liessen den Aktienkurs markant sinken. Das Management bekräftigte derweil die Mittelfristziele.
Einen konkreten Ausblick für das gesamte laufende Jahr gab es vom Adecco-Management nicht. Einen Indikator für den Start ins zweite Quartal gab es gleichwohl, und dieser sorgte am Dienstag nach der Veröffentlichung der Erstquartals-Zahlen für Verunsicherung. Demnach lag das organische Wachstum im März und April kombiniert und bereinigt um Arbeitstage nämlich bei +3% nach +4% im gesamten ersten Quartal bzw. +5% im Schlussquartal 2015.
Die Frage, ob Adecco in den kommenden Monaten und Quartalen überhaupt noch wachsen werde, stand somit im Raum. Eine solche Abschwächung sei bei den Konkurrenten Manpower und Randstad nicht zu sehen gewesen, hiess es besorgt in einem Analystenkommentar. Der Aktienkurs jedenfalls brach um 5,0% ein, während der am SMI gemessene Gesamtmarkt um 1,41% zulegte.
Bei Zielen auf Kurs
Adecco-CEO Alain Dehaze versuchte zu beruhigen. Der Konzern sei auf Kurs, seine Wachstumsziele zu erreichen. «Wir haben einen Konkurrenten beim organischen Wachstum hinter uns gelassen und den Abstand zum anderen verkleinert», so der CEO gegenüber AWP. «Und wir arbeiten am Ziel, auch diesen zu überholen.» Im Januar hatte das Management das Ziel ausgegeben, organisch mindestens so stark zulegen zu wollen wie die Hauptkonkurrenten – dies sowohl auf Gruppenstufe wie auch in jedem grösseren Markt.
Ein Grund für den Optimismus des CEO ist die Entwicklung in Frankreich, wo der Konzern rund ein Fünftel des Umsatzes erzielt. «Wir sind mit dem Wachstum zurück im Markt», kommentierte der CEO das dortige organische Wachstum von +7% im ersten Quartal. Dem CEO macht auch kein Bauchweh, dass der Wert dort in den Monaten März und April (kumuliert) auf +5% zurückgefallen ist. Er erwarte weiterhin eine positive Entwicklung, betonte er – «auch wenn wir kein zweistelliges Wachstum sehen werden».
Deutliche Umsatzeinbusse
Mit den eigentlichen Zahlen zum ersten Quartal erfüllte das Unternehmen in etwa die Prognosen. So stieg der Umsatz in der Berichtswährung Euro um 5% auf 5,33 Mrd EUR. Zum Plus (organisches Wachstum) steuerten nebst Frankreich auch Italien und Spanien bei, die Entwicklung in Nordamerika war mit +1% verhalten, in der Schweiz mit -8% sogar deutlich negativ. Das hiesige Minus sei eine Folge von Reduktionen in der Exportwirtschaft und im medizinischen Bereich, hiess es dazu.
Der Bruttogewinn des Gesamtkonzerns stieg um 4% (organisch +2%) auf 1,01 Mrd EUR, und die entsprechende Marge kam bei 19,0% (-10 BP) zu liegen. Organisch resultierte ein Rückgang von 40 BP, was von einem positiven Akquisitionseffekt und einem positiven Währungseffekt jedoch fast ausgeglichen wurde.
Penna-Akquisition abgeschlossen
Der EBITDA ging um 4% (5%) auf 228 Mio EUR zurück. Die entsprechende Marge erreichte damit 4,3% (-30 BP) und kam somit unterhalb des Zielbandes von 4,5% bis 5,0% (über den Zyklus) zu liegen. Bereinigt um Extraausgaben für die IT und den Feiertagseffekt (Ostern im Q1 statt Q1) sei ein Wert von 4,6% erzielt worden, betonte jedoch Finanzchef Hans Ploos van Amstel. Auf Stufe Reingewinn ergab sich in der Folge ebenfalls ein Minus, und zwar von 10% auf 144 Mio EUR.
Nebst dem Wachstums- und dem EBITA-Ziel gilt weiterhin auch das Cash-Generierungsziel als dritter und gleichwertiger Eckwert, der mittelfristig angepeilt wird. Man werde die Preisdisziplin und die strenge Kostenkontrolle aufrecht erhalten, hiess es denn auch.
Zum Erfolg beitragen soll auch die Übernahme des britischen Unternehmens Penna Consulting, die am Berichtstag abgeschlossen wurde. Sie werde die Bruttogewinnmarge um rund 20 Basispunkte verbessern, sagte CFO Hans Ploos van Amstel. (awp/mc/upd/ps)