Adecco nach NLBR-Entscheidung zu Temporärkräften unter Druck

Adecco

Zürich – Die Aktien von Adecco notieren mit deutlichen Abgaben, nachdem in den USA das National Labor Relations Board eine umstrittene Entscheidung zur Neubewertung der Arbeitsverhältnisse von Temporärkräften und freien Mitarbeitern vorgenommen hat. Sollte die kontroverse Entscheidung Bestand haben, dürfte dies die Beschäftigung von Zeitarbeitsnehmern für US-amerikanische Firmen erschweren, heisst es in Kommentaren.

Adecco geben um 09.50 Uhr um 4,1% auf 74,05 CHF ab. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI verliert unterdessen 0,2%. Auch die Aktien des niederländischen Wettbewerbers Randstad verlieren im Handel an der Euronext mit -5,0% deutlich.

Mit der kontroversen Entscheidung der NLRB würden die Vorteile, welche die Beschäftigung von Temporärkräften bieten, stark vermindert, heisst es in Kommentaren. Dies dürfte insbesondere Industrie- und Bau-Betriebe sowie die Franchise-Modelle der grossen Fast-Food-Ketten wie etwa McDonald’s betreffen.

Das für Arbeitsbeziehungen und Gewerkschaftsfragen zuständige National Labor Relations Board hat mit dem sogenannten Brown-Ferris-Ruling eine Grundsatzentscheidung und Neudefinition getroffen, die alle temporär,- Franchise- und freien Mitarbeiter betreffen kann. Ein Grossteil dieser Beschäftigten erhält dadurch mehr Rechte, insbesondere in Bezug auf gewerkschaftliche Organisation und Vertretung.

«Joint-employer status» neu definiert
In der mit einer knappen Mehrheit von zwei zu drei Stimmen getroffenen Entscheidung wurde neu festgelegt, wann Arbeitgeber den «joint-employer status» haben, also als gemeinsame Arbeitgeber eingestuft werden. Entscheidend sei dabei, dass das Unternehmen, bei dem die Beschäftigung stattfindet, einen klar definierten Einfluss auf die Bedingungen und die Entlohnung der Arbeitnehmer hat. Dies ist bei fast allen temporären Arbeitsverhältnissen der Fall.

Die Region Nordamerika ist mit gut 20% vom Umsatz ein wichtiger Markt für Adecco. (awp/mc/ps)

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