Adecco setzt sich neue Ziele für die Periode 2016 bis 2020

Adecco setzt sich neue Ziele für die Periode 2016 bis 2020
Adecco-CEO Alain Dehaze. (Foto: Adecco)

Adecco-CEO Alain Dehaze. (Foto: Adecco)

Zürich – Das neue Adecco-Management unter CEO Alain Dehaze und CFO Hans Ploos van Amstel hat gut 100 Tage nach Amtsantritt neue (Finanz-)Ziele für die Periode 2016 bis 2020 festgelegt und diese am Montag vor Investoren in Zürich präsentiert. Das Margenziel fällt dabei – wie in Marktkreisen erwartet – etwas tiefer aus, als es unter dem alten Management gewesen war. Ein Business-Update für das laufende Geschäft zeigt ausserdem, dass Adecco im vierten Quartal etwas an Wachstum zugelegt hat. Die News wurden insgesamt als nicht allzu spektakulär beurteilt, entsprechend bewegte sich auch die Aktie nicht besonders stark.

Gemäss den neuen Zielen soll die EBITA-Marge (ohne Einmaleffekte) über den Zyklus 4,5 bis 5,0% betragen. Das alte Ziel (EBITA-Marge von über 5,5% für 2015), das noch von Dehazes Vorgänger Patrick De Maeseneire stammte, war angesichts des ungenügenden weltweiten Wirtschaftswachstum bereits im letzten November fallen gelassen worden. Neu kommt auch ein Wachstumsziel dazu. So will Adecco organisch mindestens so stark zulegen wie die Hauptkonkurrenz, dies sowohl auf Gruppenstufe wie auch in jedem grösseren Markt. Und als drittes Ziel peilt Adecco eine Konversionsrate für den operativen Cash Flow von über 90% – im Durchschnitt über den Zyklus – an.

VR-Präsident Rolf Dörig zeigte sich zu Beginn der Veranstaltung sehr zufrieden mit der bisherigen Arbeit des neuen Managements. Die Erwartungen an die Führungsspitze seien aber hoch, die festgesetzten Prioritäten müssten jetzt umgesetzt werden. «Wir erwarten, dass das Management handelt und etwa die Underperformance in gewissen Ländern angeht», sagte er. Er betonte ausserdem, dass die Entschädigung des Management vollständig vom Erreichen der Ziele abhängig sei.

Evolution, nicht Revolution
CEO Dehaze seinerseits betonte: «Wir haben die ersten 100 Tage schnell und mit grosser Entschiedenheit an der Strategie gearbeitet.» Er will den Konzern allerdings nicht revolutionieren und setzt entsprechend auch ähnliche Prioritäten wie es bereits das alte Management getan hatte; es sind dies etwa die Stichworte Segmentation, Permanent Placement (Feststellen), Professional Staffing (Fachkräftevermittlung) oder der Bereich Digital.

Das Management hat weiterhin das Wachstum des Unternehmenswertes (EVA) mittels Umsatzwachstum und Kostenführerschaft in den Fokus gestellt. Neue Initiativen zur Steigerung der Produktivität etwa im Bereich der Beschaffung, zur Effizienzverbesserung etc. wurden bereits lanciert, wie der Finanzchef aufzeigte.

Ferner liege der Fokus auf der Cash-Generierung, und das Bekenntnis zu Kapitaldisziplin, einem aktionärsfreundlichen Gebrauch von flüssigen Mitteln wie auch zum Investment Grade Rating wurden bestätigt. Die progressive Dividendenpolitik werde dabei beibehalten, hiess es weiter, wobei eine Ausschüttungsquote von 40 bis 50% des adjustierten Nettogewinns angepeilt wird. Die Dividende soll ausserdem – ausser bei ganz schwierigen ökonomischen Verhältnissen – gegenüber dem Vorjahr jeweils mindestens stabil gehalten werden. Auch, wenn dadurch die Ausschüttungsquote temporär über die angestrebte Bandbreite wächst.

Wachstum im Q4 etwas höher als im Vorquartal
Im Rahmen der früheren Guidance würden ebenso Akquisitionen (Buy-and-build M&A), die der Strategie und den finanziellen Kriterien genügten, in Betracht gezogen, heisst es. Ende Jahr werde die Finanzposition der Gruppe geprüft und überflüssiger Cash werde dann an die Aktionäre zurückbezahlt. Dabei seien Aktienrückkäufe die effizienteste Methode, wie der CFO ausführte.

Weiter gab Adecco einen Update über das laufende Geschäft. So lag das organische Wachstum in den ersten beiden Monaten des vierten Quartals 2015 (auf bereinigter Basis) bei 5% und damit 1 Prozentpunkt höher als im dritten Quartal. Im Dezember sei der Trend ausserdem ähnlich gewesen, so Adecco weiter. Eine leichte Erholung gibt es vor allem in Frankreich. «Wir haben immer gesagt, dass Frankreich der letzte Markt ist, der sich erholt. Das scheint nun aber wirklich der Fall zu sein», so der frühere Frankreich-Chef und jetzige CEO. Auch in anderen Regionen Europas habe sich das Geschäft etwas verbessert, während das Business in den USA «stabil» war. Für das Gesamtjahr 2015 wird ausserdem die Erwartung einer EBITA-Marge von 5,2% (ohne Sondereffekte) bestätigt.

Bei Aktionären haben die News am Montag indes keine grossen Wellen geschlagen. Das Aktie schloss den Handel -0,3% auf 59,90 CHF in einem insgesamt kaum bewegten Markt (SMI: -0,1%). Während die Angaben zum Wachstum mehrheitlich als beruhigend gesehen werden, sorgt das Margenziel eher für leichte Enttäuschung. (awp/mc/pg)

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