Zürich – Der am Donnerstag präsentierte Zahlenkranz der Adecco Group wirkt auf den ersten Blick wenig berauschend. Doch man sollte sich nicht täuschen lassen: Zum sechsten Mal in Folge hat die Gruppe ihren Marktanteil gesteigert. Und so soll es weitergehen – trotz schwierigem Umfeld.
Konkret ging der Umsatz von Adecco in den Monaten Oktober bis Dezember um 2 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro zurück. Organisch betrug das Wachstum noch 1 Prozent (VJ +5%). Zudem stieg das bereinigte Betriebsergebnis (EBITA) trotz Umsatzrückgang im Schlussquartal um 16 Prozent auf 264 Millionen Euro. Die entsprechende Marge lag bei 4,3 Prozent (VJ 3,7%).
Unter dem Strich verdiente der Konzern 68 Millionen Euro (+6%). An die Aktionäre will Adecco nun wie im Vorjahr eine Dividende von 2,50 Franken pro Aktie verteilen. Eine Überraschung ist das nicht: Analysten hat mit einer Ausschüttung auf Vorjahresniveau gerechnet.
Umfeld dürfte schwierig bleiben
Wie geht es weiter? Das Umfeld ist derzeit teilweise schwierig. Und das dürfte auch noch eine Weile so bleiben, wie das Management um CEO Denis Machuel und Finanzchef Coram Williams am Donnerstag durchblicken liess. Wann etwa der Abschwung in der US-Techbranche endgültig vorbei sein wird, sei nicht absehbar.
Es gab aber auch eine Reihe positiver Nachrichten. Die erwähnte Region Nordamerika war trotz Umsatzrückgang zum Jahresende in allen Sparten profitabel. Zudem habe man sich klar besser geschlagen als die Konkurrenz. «Wir sind weniger geschrumpft als der Rest», betonte Machuel. Dass die Adecco Group seit geraumer Zeit am Turnaround des US-Geschäfts arbeitet, beginnt sich also auszuzahlen.
Die Analysten werteten die vorgelegten Zahlen daher grundsätzlich positiv. Die Gruppe setze ihren auf Marktanteilsgewinne, Kosteneffizienz und die Nutzung von Synergien ausgerichteten Plan weiter erfolgreich um, schrieb einer. Dabei dürfte gefallen, dass Adecco zwar ein grösseres Stück vom Kuchen will, aber nicht um jeden Preis: «Wir opfern nicht die Bruttomarge, um Marktanteile zu gewinnen», betonte Finanzchef Coram Williams.
Zudem ist Adecco laut Management auf gutem Weg, das Ziel von 150 Millionen Euro Einsparungen bei den allgemeinen und administrativen Kosten bis Mitte 2024 zu erreichen. Ein Lichtblick waren 2023 auch die Synergieeffekte aus der Akka-Übernahme. Diese lagen 2023 mit mehr als 60 Millionen Euro über dem Zielwert. Ursprünglich hatte Adecco mit 50 bis 55 Millionen gerechnet.
Für das erste Quartal 2024 rechnet das Management von Adecco mit weiteren Marktanteilsgewinnen. Das Geschäftsvolumen dürfte jedoch etwas tiefer ausfallen als im vierten Quartal 2023, während die Bruttomargen und die Vertriebskosten in etwa auf dem gleichen Niveau bleiben dürften. Das erste Quartal ist bei Adecco saisonal bedingt eine Periode mit tieferer EBITA-Marge.
Aktie im Minus
Die Anteile von Adecco büssten trotz guter Zahlen 5,2 Prozent ein. Dass die konjunkturellen Unsicherheiten auch an Adecco nicht spurlos vorübergehen dürften, sorge für eine gewisse Verunsicherung, hiess es aus Handelskreisen. (awp/mc/ps)