Adecco verzeichnet Umsatzrückgang im 1. Quartal
Adecco-CEO Patrick De Maeseneire. (Foto: Adecco)
Glattbrugg – Der Personalvermittler Adecco hat im ersten Quartal 2013 weiter unter der schleppenden Konjunkturentwicklung gelitten: entsprechend waren die Umsätze und auch die Gewinnzahlen erneut klar rückläufig. Für die Zukunft zeigt sich der Konzern aber unverändert optimistisch, das Mittelfristziel einer EBITA-Marge von über 5,5% bis 2015 erreichen.
Der Umsatz im Berichtsquartal sank auf berichteter Basis um 10% auf 4,56 Mrd EUR (-8% zu konstanten Währungen). Organisch waren es 7% weniger, angepasst um die Anzahl Arbeitstage noch 5%, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Der Umsatz hat sich damit ähnlich schwach entwickelt wie in den Vorquartalen, war Adecco doch im vierten Quartal organisch um 4%, im dritten Quartal um 5% und im zweiten Quartal ebenfalls um 4% geschrumpft.
Fachkräftegeschäft hält sich besser
Während das traditionelle Geschäft der Temporärvermittlung (General Staffing) von Januar bis März um 9% (zu konstanten Währungen) zurückging, war das Fachkräftegeschäft (Professional Staffing) mit einem organischen Minus von 2% besser aufgestellt. Schwach war vor allem das Industriegeschäft (-10%), wobei Frankreich um 18%, Italien um 6% und Deutschland/Österreich um 10% tiefere Umsätze erzielten. Nordamerika legte dagegen zu konstanten Währungen um 3% zu. Etwas besser hielt sich insgesamt das Bürogeschäft mit einem Minus von 8%.
Die Bruttomarge war aufgrund der sinkenden Umsätze ebenfalls etwas rückläufig. Sie sank in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahresquartal um 20 Basispunkte (BP) auf 18,0%, organisch waren es -10 Basispunkte. Einen deutlich negativen Effekt auf die Marge im Temporärgeschäft hatte dabei auch die Anzahl der Arbeitstage bzw. die Verteilung der Feiertage im Vergleich zum Vorjahr. Einen positiven Effekt von 15 Basispunkten auf die Marge kam aus dem Outplacement-Geschäft.
Kosten weiterhin im Fokus
Wie schon seit Jahren legt der Konzern weiterhin den Fokus auf die Kosten. Entsprechend waren diese im Berichtsquartal organisch und ohne Restrukturierungskosten um 3% tiefer als im Vorjahr. Der operative Gewinn (EBITA) vor Integrations- und Restrukturierungskosten sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber trotzdem um 29% auf 138 Mio EUR, die entsprechende Marge um 80 BP auf noch 3,0%. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 67 Mio EUR (-40%).
Insgesamt hat Adecco die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) tendenziell leicht verfehlt. Diese rechneten mit einem Umsatz von 4,62 Mrd, einem EBITA (vor Restrukturierung) von 148 Mio und einem Reingewinn von 73 Mio EUR.
«Solides Resultat»
«Angesichts des konjunkturellen Gegenwindes haben wir ein solides Resultat erzielt», meint CEO Patrick De Maeseneire in der Mitteilung zu den Zahlen. Die Umsätze in Europa würden sich langsam stabilisieren und der Rückstand zum Marktwachstum in Frankreich werde kleiner. Nordamerika halte sich derweil gut, sowohl im traditionellen Temporärgeschäft wie auch im Fachkräftebusiness.
März mit einem Minus von 4 % – April vergleichbar
Bezüglich der weiteren Aussichten gibt sich Adecco zuversichtlich und bekräftigt in der Mitteilung das mittelfristig angepeilte Ziel einer EBITA-Marge von 5,5%. Ausgehend von den gegenwärtigen Trends und unter der Erwartung von aufgehellteren Wirtschaftsaussichten gegen das Jahresende hin sei man überzeugt, dass das Ziel bis 2015 erreicht werden könne.
Der Monat März habe organisch und um Handelstage bereinigt einen Umsatzrückgang von 4% gezeigt. Im April habe sich das Geschäft vergleichbar mit dem Vormonat weiterentwickelt. Vor dem Hintergrund dieser Trends setzt Adecco weiter auf Preisdisziplin und Kostenkontrolle. Die Verwaltungskosten erwartete das Management im zweiten Quartal auf dem Niveau des ersten Jahresviertels. Adecco bekräftigt frühere Aussagen, wonach insgesamt 30 Mio EUR zur weiteren Optimierung der Kostenbasis investiert werden sollen – 11 Mio EUR davon seien im ersten Quartal ausgegeben worden.
Ausserdem hat Adecco Angaben zum seit Juni 2012 laufenden Aktienrückkaufprogramm (über 400 Mio EUR) gemacht. Bis dato wurden 7,5 Mio Papiere im Gesamtwert von 299 Mio EUR zurückgekauft. (awp/mc/pg)