Adecco-CEO Patrick De Maeseneire. (Foto: Adecco)
Glattbrugg – Der Personalvermittler Adecco ist im dritten Quartal 2014 etwas schwächer gewachsen als in den beiden Vorquartalen. Von Juli bis September erzielte er ein organisches Wachstum von 4%, in den beiden Quartalen davor waren es jeweils 5%. Im Ausblick auf den weiteren Geschäftsverlauf zeigte sich das Management etwas zurückhaltender als noch zur Jahresmitte.
Der Umsatz in der Berichtswährung Euro stieg um 3% auf 5,18 Mrd EUR, wie der weltgrösste Vermittler von Temporärstellen am Donnerstag mitteilte. Die negativen Währungseinflüsse haben damit gemäss Medienmitteilung mit -1% zu Buche geschlagen. Die Bruttomarge derweil erhöhte sich in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahresquartal um 10 Basispunkte (BP) auf 18,4%.
Die operative Marge (EBITA) (adj. um Restrukturierungskosten) erreichte 5,4% und war damit im Vorjahresvergleich um 40 BP höher, der EBITA selbst erreichte 280 Mio EUR (1+%) vor bzw. 275 Mio EUR (1+%) nach Einmalkosten. «Die Entwicklung unserer operativen Marge war erneut ermutigend», wird Konzernchef Patrick De Maeseneire in der Medienmitteilung zitiert.
Der Konzern legt den Fokus auch weiter auf die Kosten (SG&A). Diese waren (ohne Restrukturierungskosten und in konstanten Währungen) 2% höher als im Vorjahr, aber 2% tiefer als im Vorquartal. Beim Reingewinn ergab sich derweil ein Plus von 4% auf 198 Mio EUR. Der Gewinn pro Aktie erhöhte sich auf 1,13 EUR, verglichen mit zuvor 1,06 EUR.
Insgesamt hat Adecco die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) aber dennoch verfehlt.
Schwächeres Wachstum in Frankreich und Deutschland
«Im Vergleich zum ersten Halbjahr hat sich das Umsatzwachstum vor allem wegen des schwächerem Wachstums in Frankreich und Deutschland verlangsamt», führte CEO Patrick De Maeseneire weiter aus. In Nordamerika dagegen habe die Aktivität wie erwartet zugenommen, in den Emerging Markets sei das Wachstum robust geblieben. Trotz des jüngst schwächeren Wirtschaftsumfeld rechne Adecco für das nächste Jahr weiter mit einem Anziehen der Konjunktur, heisst es weiter.
Nach Divisionen resultierte im allgemeinen Personalvermittlungsgeschäft zu konstanten Wechselkursen eine Zunahme von 4% und im Industriegeschäft von 6%. Im Vergleich dazu blieben die Wachstumsraten im Bürogeschäft sowie in der Fachkräfte-Vermittlung mit einem Plus von je 1% zurück.
Gemessen nach geographischer Ausrichtung erwirtschaftete Adecco im grössten Einzelmarkt Frankreich einen Umsatz von rund 1,2 Mrd EUR. Damit errechnet sich gegenüber der Vorjahresperiode ein Minus von 3%. In Deutschland/Österreich stellte sich eine Zunahme von 1% auf 438 Mio ein.
Kräftig entwickelte sich dagegen Nordamerika mit einem organischen Wachstumsplus von 5% auf 986 Mio EUR. Auch in den Emerging Markets blieb das Wachstum mit einem Umsatz von 481 Mio. EUR (+9%) robust. Die beiden europäischen Märkte Italien (+15%) und Iberien (+21%) legten ebenso kräftig zu.
Ausblick ist weniger optimistisch
Bezüglich Aussichten für den weiteren Geschäftsverlauf nimmt das Adecco-Management nach 9 Monaten eine etwas vorsichtigere Haltung ein als noch zur Jahresmitte. Das organische Wachstum habe sich im dritten Quartal verglichen mit dem ersten Semester verlangsamt. Im September betrug das organische Umsatzwachstum noch 2%, in Frankreich sei ein Rückgang um 5% verzeichnet worden.
Der Oktober habe sich bezüglich Wachstumsraten mit dem September vergleichbar präsentiert. Während in Europa insbesondere in Frankreich und Deutschland einige Unsicherheiten zu verzeichnen seien, hätten die Aktivitäten in Nordamerika auf breiter Basis angezogen. In den Wachstumsmärkten sei das Wachstum weiter robust.
Ausgehend von diesen Trends rechnet die Gruppe mit einer wieder anziehenden Nachfrage nach temporären Arbeitskräften im Verlauf des kommenden Jahres 2015.
Adecco bleibe darauf fokussiert, das angestrebte Ziel einer EBITA-Marge von über 5,5% bis 2015 zu erreichen. Trotz der gegenwärtigen Konjunkturverlangsamung geht die Gruppe davon aus, dass das Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr wieder anziehen wird. Vor diesem Hintergrund und dank der guten Fortschritt bei der Umsetzung der sechs strategischen Prioritäten sowie der Kosten- und Preisdisziplin gibt sich das Management weiter überzeugt, dass das EBITA-Ziel erreicht werden kann. (awp/mc/upd/ps)