Adecco wächst im ersten Quartal organisch um 6 Prozent
Zürich – Adecco hat im ersten Quartal etwas weniger Umsatz und deutlich weniger Gewinn erzielt. Ein Hauptgrund waren negative Wechselkurseffekte. Das organische Wachstum setzte sich jedoch fort. Ins zweite Quartal ist der Personaldienstleister organisch mit ähnlichem Schwung gestartet.
Der Umsatz in der Berichtswährung Euro nahm um 1% auf 5,69 Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Bereinigt um Wechselkurseffekte und um die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage wuchs die Gesellschaft jedoch zwischen Januar und März um 6 Prozent. Im vierten Quartal waren es +7 Prozent gewesen, davor während mehrerer Quartale +6 Prozent.
Das organische Wachstum sei über die Produkte breit abgestützt gewesen, schreibt Adecco dazu. Bei den einzelnen Märkten sticht Frankreich, wo fast ein Viertel des Umsatzes anfällt, mit einem organischen Wachstum von 10 Prozent positiv hervor. Die Lücke zum Marktwachstum sei geschlossen worden, hiess es dazu.
Ebenfalls zweistelliges Wachstum verzeichneten Italien (+19%), die iberische Halbinsel (+15%), die Schweiz (+15%) sowie die Region «Benelux and Nordics» (+10%). Auf der anderen Seite harzte das Geschäft in «Nordamerika & Grossbritannien» sowie in Deutschland und Österreich, wo das Wachstum ein negatives Vorzeichen aufwies.
Tiefere Margen
Der Bruttogewinn verringerte sich derweil um 4 Prozent auf 1,03 Milliarden und die entsprechende Marge sank auf 18,1 von 18,8 Prozent. Der operative Gewinn (EBITA; ohne Einmaleffekte) ging um gut ein Fünftel auf 214 Millionen zurück und die Marge kam bei 3,8 nach 4,8 Prozent zu liegen. Auf Stufe Reingewinn wurde ein um gut ein Viertel tieferer Wert von 130 Millionen erzielt.
Die Margen seien durch mehrere Spezialeffekte und strategische Investitionen negativ beeinflusst worden, erklärte das Unternehmen. So hätten sich auch hier die Wechselkurse negativ ausgewirkt. Zudem sei die Lage der Feiertage im Vorjahresvergleich ungünstig gewesen. Erwähnt werden ausserdem unüblich hohe Krankheitsraten und Streiks in Deutschland sowie regulatorische Effekte in Frankreich. Darüber hinaus sei es bei der Temporär-Stellenvermittlung wiederum auch zu einem gewissen Preis- und Mixeffekt gekommen, was als Signal für zunehmende Wettbewerbsintensität gilt.
Erwähnt werden ausserdem Ausgaben für das Kosten- und Wachstumsprogramm, die am unteren Ende der Erfolgsrechnung spürbar gewesen seien. Das entsprechende Programm «GrowTogether» befinde sich im ersten Halbjahr in der Investmentphase, so das Unternehmen. Im Gesamtjahr werden dafür – wie angekündigt – Einsparungen von 50 Millionen Euro erwartet. Bis 2020 sollen dank dem Programm die Kosten um jährlich 250 Millionen sinken.
Wachstumsrate von 5-6% im März und April
Mit Blick auf den weiteren Geschäftsverlauf hält Adecco fest, dass im März und April – also am Ende des Q1 und am Anfang des Q2 – kombiniert ein organisches Wachstum (bereinigt) von 5 bis 6 Prozent erreicht worden sei. Zudem wird betont, dass sich die zeitliche Lage der Feiertage im zweiten Quartal positiv auf die Bruttomarge auswirken sollte (+15 Basispunkte). Detailliertere Ziele gibt die Gesellschaft wie üblich nicht bekannt.
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat der Stellenvermittler die Erwartungen beim organischen Wachstum übertroffen, beim Umsatz und Bruttogewinn erfüllt sowie bei den anderen Gewinnzahlen zum Teil klar verfehlt. Vor allem Letzteres sorgt bei Analysten für Stirnrunzeln.
An der Börse folgte die Reaktion prompt. Die Papiere rutschten zeitweise um über 6 Prozent ab und schlossen bei 64,00 Franken (-5,1 Prozent). Ähnliches hatte sich nach der letzten Zahlenpublikation im März ereignet, als es nach der Veröffentlichung der Resultate für das Schlussquartal 2017 ebenfalls zu einem Kursrutsch gekommen war – auch wegen der Profitabilität. (awp/mc/ps)