Adecco strebt mit Akka weiteres Wachstum an

Adecco strebt mit Akka weiteres Wachstum an
Adecco-CEO Alain Dehaze. (Copyright by World Economic Forum/Jakob Polacsek)

Zürich – Der Personaldienstleister Adecco hat sich im vergangenen Jahr vom Corona-Einbruch erholt und will weiter zulegen. Gut läuft das Geschäft etwa in Frankreich oder jenes der Technologietochter Modis, die gemeinsam mit der zugekauften Akka aus Belgien noch schlagkräftiger werden soll. In der Ukraine und in Russland ist Adecco derweil nicht tätig.

Nach starkem Wachstum im zweiten und dritten Quartal wurde Adecco im Schlussquartal allerdings etwas gebremst: Um Wechselkurseinflüsse und die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage bereinigt, wuchs der Umsatz noch mit einem Prozent, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Die höhere Vorjahresbasis, Lieferengpässe in der Autoindustrie oder der laufende Umbau in den USA waren Gründe dafür.

Vielerorts ist der Personalvermittler aber auf Wachstumskurs: So stieg der Umsatz im grössten Markt Frankreich im vierten Quartal mit 5 Prozent. Das Geschäft habe sich in den Bereichen Nahrungsmittel & Getränke oder Hotel & Catering belebt, hiess es. Und auch in Asien/Pazifik (+11%) und Südeuropa (+6%) legte Adecco – vom australischen bzw. italienischen Markt befeuert – kräftig zu.

Schleppend verlief dagegen das Geschäft etwa in den USA (-9%), wo die neue Länderchefin Eileen Sweeney den Konzern zurück in die Spur bringen soll. In Österreich und der Schweiz verbuchte Adecco ein solides Wachstum von 3 Prozent.

Keinen direkten Einfluss auf das Geschäft dürfte der Einmarsch Russlands in die Ukraine nach sich ziehen. «Wir sind in der Region geschäftlich nicht tätig und sehen daher keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Gruppe selbst», sagte Finanzchef Coram Williams im Gespräch mit AWP. Und sollte sich die Konjunkturlage verschlechtern, sei man flexibel genug, um sich rasch an veränderte Bedingungen anzupassen.

Bruttomarge gesteigert
In Sachen Profitabilität bleibt der Konzern indessen gut aufgestellt: Die Bruttomarge rückte im vierten Quartal um 1,1 Prozentpunkte auf rekordhohe 20,7 Prozent vor. Gründe dafür seien ein besserer Geschäftsmix und Preiserhöhungen, hiess es. Die (bereinigte) operative EBITA-Marge ging leicht um 0,1 Stellen auf 4,7 Prozent zurück.

Im Gesamtjahr gelang Adecco die Rückkehr in die Gewinnzone: Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 586 Millionen Euro, nachdem 2020 von einem Corona-Abschreiber belastet ein Verlust von 98 Millionen Euro verbucht worden war. Den Aktionären will Adecco eine zum Vorjahr unverändert Dividende von 2,50 Franken je Aktie bezahlen.

Profitabel wachsen
Im neu angelaufenen Jahr will Dehaze das Wachstum beschleunigen und die Profitabilität auf dem hohen Niveau halten. Zuversichtlich stimmen ihn die anhaltend gute Konjunkturentwicklung. Darüber hinaus werde Adecco von den zuletzt getätigten Investitionen, etwa in die Vertriebskraft, profitieren.

Einen Beitrag zum Wachstum liefere die aus der Technologietochter Modis und der zugekauften belgischen Akka entstandene Akkodis. Die neue Tochter soll in Bereichen wie Forschung & Entwicklung oder bei technischen und digitalen Lösungen punkten.

An der Börse fiel der Kurs der Adecco-Aktie am Donnerstag in dem von Kriegssorgen stark belasteten Gesamtmarkt um 5,4 Prozent zurück. Der Stellenvermittler habe im vierten Quartal umsatzmässig schlechter abgeschnitten als die Konkurrenten Randstad (+16%) und Manpower (+6%), kritisiert die ZKB. Der Lichtblick sei hingegen die widerstandsfähige Gewinnentwicklung. (awp/mc/ps)

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